Geschäftsentwicklung

Flugbetrieb

Verkehrsentwicklung und Sommerflugplan

Gesamthaft nutzten von Januar bis Juni 2022 9.1 Millionen Passagiere den Flughafen Zürich als Ausgangs-, Umsteige- oder Zielort ihrer Flugreise, was mehr als einer Vervierfachung im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 betrug das Passagieraufkommen 61 %. Die Anzahl Flugbewegungen erhöhte sich im ersten Halbjahr 2022 um 136 % gegenüber der Vorjahresperiode – auf 97’127 Starts und Landungen. Die Menge der umgeschlagenen Frachtgüter liegt bei 216ʼ334 Tonnen (+20 %). Dank steigender Buchungszahlen insbesondere für Ferienziele bauten unter anderem Hub-Carrier SWISS und Edelweiss Air ihre Flugpläne im ersten Halbjahr weiter aus. Der Flughafen Zürich begrüsste zudem die neu ab Zürich fliegende Air Montenegro sowie Delta Airlines und Royal Jordanian, die beide nach einer pandemiebedingten Pause an unseren Flughafen zurückkehrten. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 181 Destinationen angeflogen: Das entspricht nahezu dem Angebot von vor der Pandemie.

Neue Dienstleistungen und Auszeichnungen

Seit anfangs März können Reisende der Lufthansa-Gruppe ihr Gepäck am Flughafen Zürich selbst abgeben. Die 20 Self-Bag-Drop-Automaten im Check-in 2 und 3 bilden ein weiteres Beispiel für schnelle und effiziente Passagierprozesse am Flughafen Zürich. Es sind Angebote wie dieses, gepaart mit der hochstehenden Qualität weiterer Dienstleistungen, der Sauberkeit der Terminals sowie der Freundlichkeit des Personals, die uns als Flughafen auszeichnen. So bleibt der Flughafen Zürich bei Reisenden hochgeschätzt und erhielt im Frühling das fünfte Mal nach 2006, 2008, 2018 und 2019 den ASQ Award als bester Flughafen in der Kategorie europäischer Flughäfen zwischen 25 und 40 Millionen Passagieren.

Immobilien und kommerzielle Zentren

Die Rückkehr der Reisefreude und der Anstieg des Passagieraufkommens im ersten Halbjahr wirkten sich positiv auf das Kommerzgeschäft aus und stärkten unsere drei Kommerzzentren. Sowohl im Airport Shopping wie auch im Airside Center gab es diverse Neueröffnungen von Läden mit attraktiven Marken und eine Aufwertung der Gastronomieeinheiten. Anfangs Jahr ging direkt vis-à-vis des Check-in 1 das Capsule Hotel Alpine Garden in Betrieb und ergänzt damit die Angebotsvielfalt der Hotellerie am Flughafen Zürich.

The Circle

Der Circle hat sich als attraktiver Standort für Unternehmen, kommerzielle Angebote und Dienstleistungen wie auch Hotels und Convention weiter etabliert. Mittlerweile haben sich 46 Unternehmen mit rund 5000 Mitarbeitenden im Circle niedergelassen. Nebst der Eröffnung zweier Restaurants und einer Racing-Lounge mit virtuellen Rennsporterlebnissen konnten im ersten Halbjahr mit drei weiteren Unternehmen aus verschiedenen Branchen Mietverträge für Büro- oder Gastronomieflächen abgeschlossen werden.

Im Juni 2022 wurde der Circle mit den Zertifikaten für LEED Platin und Minergie ausgezeichnet. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem die überdurchschnittliche Energieeffizienz und der hohe Anteil an erneuerbarer Energie über Energiepfähle und Photovoltaikanlagen, womit der Circle beinahe vollständig ohne fossile Energieträger auskommt.

Entwicklungsprojekte und Infrastruktur am Standort Zürich

Neubau Dock A

Das Projekt befindet sich in einer frühen Planungsphase. Im Rahmen eines Wettbewerbs hat eine Jury im Juni das Siegerprojekt für den Bau des neuen Dock A mit Tower und Dockwurzel ausgewählt. Der Neubau verschreibt sich ganz der Nachhaltigkeit. So soll das Gebäude zu grossen Teilen aus nachhaltigem Holz aus der Region gebaut werden. Zudem wird das Dach vollflächig für Photovoltaik genutzt und rund zwei Drittel des jährlichen eigenen Strombedarfs abdecken. Damit wird das neue Gebäude einen wichtigen Teil zur ambitionierten CO2-Reduktionsstrategie unseres Unternehmens beitragen. Die Investitionen werden auf rund CHF 700 Mio. geschätzt und der Baubeginn ist gegen Ende dieses Jahrzehnts geplant.

Erneuerung und Erweiterung der Infrastruktur

Im April 2022 starteten am Standort Zürich die Bauarbeiten für die Sanierung der Piste 10/28, die Abschlussarbeiten werden bis Ende 2023 dauern. Die ursprüngliche Betonpiste hat das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Der besonders beanspruchte Mittelstreifen wird dabei durch einen dreischichtigen Asphalt-Belag ersetzt. Im ersten Halbjahr konnten die grossflächigen Sanierungsarbeiten in rund 70 nächtlichen Bauetappen erfolgreich abgeschlossen werden. Im Rahmen von nächtlichen Besichtigungen wurde die Gelegenheit genutzt, der umliegenden Bevölkerung dieses Infrastrukturprojekt wie auch die Thematik des Pistensystems und die Bedeutung der geplanten Pistenverlängerung zu veranschaulichen. Das Abbruchmaterial aus der Pistensanierung wurde in ein nahe gelegenes Recyclingwerk transportiert und zur Wiederverwendung aufbereitet. Dieser «Recycling-Beton» wird wieder eingesetzt, am Flughafen Zürich vorwiegend im Hochbau wie zum Beispiel bei der Erweiterung der Gepäcksortieranlage. Die Kosten für Pistensanierung betragen rund CHF 90 Mio.

Die Arbeiten für den Ausbau der Gepäcksortieranlage und die Erweiterung der landseitigen Passagierflächen schritten ohne grössere Verzögerungen und Einschränkungen voran.

Internationales Flughafengeschäft

Indien

Im Juni wurde der Bauvertrag für den internationalen Flughafen in Noida unterzeichnet – ein weiterer Meilenstein nach der bereits erfolgten Unterzeichnung des Konzessionsvertrags, der Aktionärs- und staatlichen Unterstützungsvereinbarungen sowie der Finanzierung. Damit sind alle Voraussetzungen zur Realisierung des Projektes erfüllt. Das Investitionsvolumen für die Entwicklung und den Bau beträgt rund CHF 750 Mio. Die Eröffnung ist für Ende 2024 geplant.

Lateinamerika

Schneller als in Europa hat sich die Luftfahrtbranche in Lateinamerika erholt und die Passagierzahlen sind vielerorts wieder auf Vorkrisenniveau. Die Flughäfen in unserem Portfolio entwickeln ihre Qualität stetig weiter. In Brasilien wählten Passagiere die beiden von uns betriebenen Flughäfen in Florianópolis und Vitória auf die Ränge 1 und 2 als «beste Flughäfen». In Macaé wird die Entwicklung der Infrastruktur weiter vorangetrieben.