Finanzkommentar

Im vergangenen Geschäftsjahr sind insgesamt 29.4 Mio. Passagiere über den Flughafen Zürich gereist, was einer Steigerung von 6.3% entspricht. Im gleichen Zeitraum erwirtschaftete die Flughafen Zürich AG mit CHF 1ʼ037.1 Mio. einen gegenüber dem Vorjahr um 2.4% höheren Umsatz. Zum Anstieg des Konzerngewinns gegenüber dem Vorjahr um CHF 37.5 Mio. hat insbesondere der erfolgreiche Verkauf der Beteiligung in Bangalore mit CHF 31.4 Mio. beigetragen. Bereinigt um Sondereffekte hat sich der Gewinn um CHF 10.8 Mio. verbessert (+4.5%).

Erfolgsrechnung

Die Aviation-Erträge stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr von CHF 620.4 Mio. auf CHF 624.2 Mio. (+0.6%), was einem Anteil von rund 60% am gesamten Umsatz entspricht. Zu beachten ist hierbei, dass die Flughafenbetreiberin im September 2016 die Flugbetriebsgebühren gesenkt hat. Aufgrund des starken Passagierwachstums resultierte im Vergleich zum Vorjahr dennoch eine Ertragssteigerung von CHF 3.8 Mio. Dabei wurde der durch tiefere Passagiergebühren verursachte leichte Rückgang bei den passagierabhängigen Flugbetriebsgebühren (–0.6%) durch höhere Einnahmen bei den anderen Flugbetriebsgebühren (+3.5%) überkompensiert. Weiter nahmen auch die Aviation-Entgelte um CHF 1.8 Mio. beziehungsweise 2.6% zu.

Die Non-Aviation Erträge nahmen um insgesamt CHF 20.5 Mio. beziehungsweise 5.2% auf CHF 412.9 Mio. zu. Das Total der Kommerz- und Parkingerträge erhöhte sich dabei um CHF 13.5 Mio. auf CHF 234.2 Mio., was einer Steigerung von 6.1% entspricht. Hierfür verantwortlich war vor allem eine Zunahme bei den Erträgen aus Retail, Tax & Duty Free sowie Food & Beverage um CHF 6.5 Mio. beziehungsweise 5.7%, die trotz dem Umbau der zentralen Duty Free Stores während des zweiten Halbjahrs 2017 erreicht werden konnte. Daneben erhöhten sich die Parkingerträge um CHF 4.0 Mio. (+5.4%), was insbesondere der positiven Entwicklung der Erträge im öffentlichen Parking zuzuschreiben ist, bei denen dank Vermarktungsaktivitäten im Bereich des Langzeitparkings zusätzliche Erträge erzielt werden konnten.

Die Reduktion bei den Erträgen aus Liegenschaftenbewirtschaftung um CHF 3.6 Mio. ergab sich durch Tarifanpassungen im Bereich der Energie- und Nebenkostenverrechnung (die grundsätzlich kostenbasiert erfolgen) und tieferen Dienstleistungserträgen, da weniger Bauvorhaben für Dritte ausgeführt wurden.

Die Erträge aus dem internationalen Geschäft werden 2017 erstmals als separate Ertragsgruppe ausgewiesen und beinhalten neben den Erträgen aus den internationalen Beratungsmandaten neu auch die Erträge der konsolidierten Tochtergesellschaften in Chile und Brasilien. Sie betragen im Geschäftsjahr 2017 insgesamt CHF 17.3 Mio.

Die Betriebskosten haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um CHF 19.5 Mio. beziehungsweise 4.5% auf CHF 453.5 Mio. erhöht. Wie bereits im Vorjahr sind die Betriebskosten von Sondereffekten beeinflusst, die sich aufwandsmindernd auswirken. Während im Vorjahr neben einer Abschlagszahlung im Rahmen der Nachlassliquidation der Swissair (CHF 3.5 Mio.) die zusätzliche Kaufpreiszahlung für das Grundstück THE CIRCLE in Höhe von CHF 7.3 Mio. die Betriebskosten beeinflusste, reduzierte im Betriebsjahr eine weitere Swissair-Abschlagszahlung (CHF 4.8 Mio.) die Betriebskosten. Bereinigt um diese Sondereffekte beträgt der Anstieg der Betriebskosten CHF 13.5 Mio. beziehungsweise 3.0%. In dieser Zunahme sind CHF 7.0 Mio. Betriebskosten von erstmalig konsolidierten Tochtergesellschaften in Chile und Brasilien enthalten.

Der Personalaufwand erhöhte sich im Berichtsjahr um CHF 4.8 Mio. auf CHF 201.5 Mio. (+2.5%). Die Zunahme erklärt sich neben dem höheren Personalbestand und einer allgemeinen Lohnerhöhung mit dem Konsolidierungseffekt der Personalkosten der internationalen Beteiligungen. Demgegenüber nahmen die Kosten für Polizei und Sicherheit trotz dem starken Wachstum des Passagiervolumens (+6.3%) um lediglich 1.2% zu. Der Anstieg der Kosten bei Unterhalt und Material um CHF 2.8 Mio. erklärt sich primär aus dem Konsolidierungseffekt und der Neubewertung von gelagerten Ersatzteilen. Zur Zunahme der Verwaltungskosten um CHF 3.6 Mio. trugen neben den neu konsolidierten Beteiligungen verschiedene nicht aktivierbare Projektkosten bei.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) beträgt CHF 583.6 Mio. (+0.8%). Nach Bereinigung der genannten Sondereffekte beträgt der EBITDA CHF 578.8 Mio. und liegt damit um +1.9% über dem bereinigten Wert des Vorjahrs.

Die Abschreibungen und Amortisationen liegen mit CHF 243.7 Mio. leicht über dem Vorjahresniveau von CHF 241.5 Mio. Das Finanzergebnis kommt gegenüber dem Vorjahr um CHF 0.9 Mio. tiefer zu stehen und beträgt CHF –18.3 Mio. Das Ergebnis aus assoziierten Gesellschaften in der Höhe von CHF –3.1 Mio. (Vorjahr CHF –5.3 Mio.) resultiert im Wesentlichen aus dem Erfolgsanteil an der Betriebsgesellschaft des Flughafens in Belo Horizonte. Weiter fiel aus dem Verkauf des restlichen Anteils von 5% an Bangalore International Airport Ltd. ein Gewinn vor Steuern in der Höhe von CHF 36.3 Mio. an.

Der Konzerngewinn für das abgeschlossene Geschäftsjahr beträgt CHF 285.5 Mio. und liegt damit um CHF 37.5 Mio. beziehungsweise 15.1% über dem Vorjahreswert. Nach Bereinigung der Sondereffekte (inklusive Verkauf der Beteiligung in Bangalore) beträgt der Gewinn CHF 250.3 Mio. und liegt damit um CHF 10.8 Mio. (+4.5%) höher als der bereinigte Wert des Vorjahrs.

Vermögens- und Finanzlage

Das investierte Kapital beläuft sich per Ende 2017 auf CHF 3.5 Mrd. und die entsprechende Kapitalverzinsung (Return on Invested Capital – ROIC) beträgt 8.1%. Das Eigenkapital nahm um CHF 0.1 Mrd. auf CHF 2.4 Mrd. zu, was eine solide Eigenkapitalquote von 55.9% (2016: 55.6%) ergibt.

Ausgehend vom operativen Cashflow in Höhe von CHF 529.7 Mio. und im Vergleich zum Vorjahr höheren Investitionen in Sachanlagen, Projekte in Arbeit und Flughafen-Betreiberprojekte von insgesamt CHF 275.0 Mio. verminderte sich der Free Cashflow im Berichtsjahr gegenüber der Vorjahresperiode um CHF 30.0 Mio. auf CHF 254.7 Mio.

Ausblick

Die Flughafen Zürich AG geht für das laufende Geschäftsjahr von einem Passagierwachstum von 3.5% bis 4.0% aus. Die Aviation-Erträge werden aufgrund des erwarteten Passagierwachstums entsprechend höher ausfallen. Im Nicht-Fluggeschäft werden insbesondere aufgrund der neuen Duty Free Konzepte und der internationalen Geschäftstätigkeit ebenfalls steigende Erträge erwartet. Die Betriebskosten werden sich 2018 gegenüber dem Vorjahr – ebenfalls vor allem aufgrund der internationalen Geschäftstätigkeit – voraussichtlich erhöhen.

Unter Ausklammerung der Sondereffekte des Geschäftsjahrs 2017 und allfälliger Sondereffekte im laufenden Jahr werden EBITDA sowie der Gewinn voraussichtlich über dem Vorjahreswert liegen.

IM GESPRÄCH MIT LUKAS BROSI, CFO

Der Chief Financial Officer Lukas Brosi über das Jahresergebnis 2017, strategische Wachstumsfelder und den Ausblick auf das Geschäftsjahr 2018.