Wasser und Gewässerschutz

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Trinkwasser ist für die Flughafen Zürich AG selbstverständlich. Ebenso die korrekte Reinigung des Abwassers, das am Flughafen anfällt.

Frischwasser

Das Frischwasser des Flughafens Zürich setzt sich aus drei verschiedenen Quellen zusammen: erstens das Trinkwasser, das aus dem kommunalen Versorgungsnetz der Stadt Kloten stammt. Zweitens Grundwasser, das am Flughafenkopf gefördert wird, um den Grundwasserspiegel abzusenken und so ältere Gebäude, die nicht abgedichtet werden können, trocken zu halten. Dieses Wasser wird zu einem Teil in technischen Anlagen eingesetzt und der Rest in die Glatt geleitet. Drittens wird für Toilettenspülungen Regenwasser gesammelt.

FRISCHWASSER PRO PASSAGIER
27.2Liter

Im Berichtsjahr erhöhte sich der Trinkwasserverbrauch um 8% gegenüber dem Vorjahr. Grund dafür ist einerseits das Passagierwachstum und andererseits der stark gestiegene Bedarf nach Bauwasser beim Bauprojekt THE CIRCLE. Der Verbrauch an Frischwasser pro Passagier stieg leicht auf 27.2 l.

Frischwasserverbrauch Flughafen Zürich

 

2017

 

2016

 

2015

Trinkwasser (m 3 )

 

664’129

 

609’053

 

562’802

Grundwasser (m 3 )

 

123’591

 

118’066

 

165’717

Regenwasser (m 3 )

 

13’005

 

12’778

 

9’772

Total Frischwasser (m 3 )

 

800’725

 

739’897

 

738’291

Entwässerungsplanung

Die Flughafen Zürich AG verfolgt das Ziel, nach der Formel «vermeiden-trennen-reinigen» möglichst wenig Schmutzwasser zu produzieren. Eine generelle Entwässerungsplanung (GEP) enthält sowohl Massnahmen für eine gesetzeskonforme Entwässerung als auch Vorgaben zum Betrieb und Unterhalt der bestehenden Kanalisation.

Häusliches und Industrieabwasser

Am Flughafen Zürich fallen verschiedene Arten von Abwasser an. Das häusliche Abwasser, das beispielsweise von WC-Anlagen und Restaurantküchen stammt, wird vollumfänglich in die kommunale Abwasserreinigungsanlage (ARA) Kloten-Opfikon geleitet und dort gereinigt. Die ARA, an der die Flughafen Zürich AG zusammen mit Kloten und Opfikon beteiligt ist, wird zurzeit umgebaut und erweitert. Spezielle Abwässer aus Werkstätten oder von den Flugzeugtoiletten erfordern eine Vorbehandlung, bevor sie ebenfalls in die ARA geleitet oder auf spezialisierte Weise entsorgt werden.

Flugzeug- und Flächenenteisung

Damit ein sicherer Flugbetrieb gewährleistet ist, müssen sowohl die Flugzeuge als auch die Betriebsflächen im Winter eisfrei gehalten werden. Im Winter 2016/17 wurden 1921 m3 Enteisungsmittel (Propylenglykol) für die Flugzeugenteisung eingesetzt (+38% gegenüber Vorjahr). Für die Flächenenteisung auf Pisten, Rollwegen und Vorfeld waren es 1ʼ301m3 flüssige Enteisermittel (+45%). Auf den Fahrstrassen, in den Parkhäusern und im Areal des Werkhofs wurden zusätzlich 492 Tonnen herkömmliches Tausalz eingesetzt. Die Mengen liegen leicht über dem langjährigen Mittel, während das Vorjahr deutlich unterdurchschnittlich war, was die starke Zunahme im Jahresvergleich erklärt. Abhängig von Niederschlag und Temperatur schwanken die Mengen der eingesetzten Enteisungsmittel von Winter zu Winter stark.

Enteisungsmittelverbrauch Flughafen Zürich

 

2016/2017

 

2015/2016

 

2014/2015

Flugzeugenteisungsmittel (m 3 )

 

1’921

 

1’390

 

1’741

Flächenenteisungsmittel Formiat flüssig (m 3 )

 

1’301

 

901

 

1’548

Flächenenteisungsmittel fest (Tonnen)

 

0

 

0

 

0

Tausalze für übrige Flächen (Tonnen)

 

492

 

243

 

474

Behandlungsgrad (Vorfeld, Pisten und Rollwege, %)

 

94

 

93

 

90

Behandlung der Enteiserabwässer

Die Sprinkleranlage versprüht die Enteiserabwässer auf den Grünflächen.

Das Enteisen von Flugzeugen mit Heisswasser und Propylenglykol sowie das Ausbringen von Enteisermitteln aus Formiat auf Betriebsflächen führt zu Abwasser, das mit Kohlenstoffverbindungen verunreinigt ist. Würde das Abwasser ungereinigt in natürliche Gewässer gelangen, so käme es dort zu einem Sauerstoffentzug und damit zu einer Belastung der Wasserlebewesen. Um das zu verhindern, wird das Abwasser aufgefangen und je nach Kohlenstoffkonzentration unterschiedlichen Behandlungswegen zugeführt. Wasser, das nur gering belastet ist, wird zuerst durch Retentionsfilterbecken und anschliessend in die Glatt geleitet. Mittel belastetes Abwasser wird mit einer speziellen Anlage auf Grünflächen verregnet. Während der anschliessenden Passage durch den Boden wird das enthaltene Glykol vollständig auf biologischem Weg abgebaut. Für stark konzentriertes Abwasser besitzt die Flughafen Zürich AG zwei eigene Destillationsanlagen, wo das Glykol konzentriert und dann als Rohstoff der Industrie zugeliefert wird.

Der Behandlungsgrad des aufgefangenen Abwassers betrug im Winter 2016/17 94%, was einer weiteren Steigerung entspricht. 27t (Vorjahr 29t) beziehungsweise 6% gelangten ohne Behandlung in die Glatt.

Behandlungsgrad des aufgefangenen Abwassers aus der Flugzeugenteisung.