Fluglärm

Die Flughafen Zürich AG befasst sich intensiv mit dem Thema Fluglärm. Die Abteilung Lärmmanagement analysiert die Lärmsituation und dokumentiert diese transparent.

Lärmmonitoring

Die Flughafen Zürich AG betreibt im Bereich der An- und Abflugrouten ein Netz mit 14 ortsfesten Messstationen. Die erfassten Daten werden monatlich im Lärmbulletin publiziert.

Die Fluglärmbelastung 2017 blieb gegenüber dem Vorjahr tagsüber und in der ersten Nachtstunde an allen Messstellen stabil. In der zweiten Nachtstunde verzeichneten die Messstellen im Süden (6, 7, 12 und 13) und Osten (9, 10 und 11) des Flughafens im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme der Fluglärmbelastung, die Messstellen im Norden (4 und 5) hingegen eine leichte Abnahme. An den übrigen Messstellen blieb die Lärmbelastung auch in der zweiten Nachtstunde stabil.

Veränderungen in der Lärmbelastung hängen hauptsächlich mit der Belegung der An- und Abflugrouten zusammen.

Prozentuale Belegung der An- und Abflugrouten im Jahr 2017. Routen mit weniger als 50 Flügen pro Jahr sind nicht dargestellt.

Überwachung der Abflugrouten

Die Abteilung Lärmmanagement überprüft alle Abflüge auf Einhaltung der vorgeschriebenen Flugrouten, die tagsüber mindestens bis zu einer Höhe von 5ʼ000 Fuss (ft) ü. M. und nachts bis Flugfläche 80 (ca. 8ʼ000 ft ü. M.) verbindlich sind. Im Jahr 2017 wurden dazu 167 (2016: 154) Ermittlungen eingeleitet und es fanden 25 (2016: 36) Aussprachen mit Chefpiloten statt. Die häufigste Ursache für Abweichungen von Flugrouten waren Anweisungen der Flugsicherung.

Lärmgebühren

Fluggesellschaften sollen dazu angehalten werden, mit möglichst lärmgünstigen Flugzeugen nach Zürich zu fliegen. Dafür sind alle Jetflugzeuge in eine der fünf Lärmklassen mit unterschiedlich hohen Gebührenansätzen eingeteilt. Für die Lärmklassen existieren abgestufte Tarife, die pro Landung und Start anfallen. Zusätzlich werden Nachtstundentarife erhoben, die differenziert nach Lärmklasse und Zeitpunkt der Landung respektive des Starts erhoben werden. Im Jahr 2017 war der Anteil der Lärmklasse 4 während der Nachtzeit (22:00 – 06:00 Uhr) mit rund 56% (2016: 62%) am höchsten.

Ein angepasstes Lärmgebührenmodell wurde Ende 2014 ans BAZL eingereicht. Dieses sieht eine Erhöhung der Tagesrandzuschläge sowie einen Entlastungsmechanismus für Fluggesellschaften mit Langstreckenverbindungen vor. Für die besonders lärmsensitive Zeit von 23:00 bis 23:30 Uhr (Verspätungsabbau) soll dieser Entlastungsmechanismus allerdings nicht gelten. Im November 2017 hat das BAZL ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die Lenkungswirkung des angepassten Gebührenmodells prüfen soll. Zudem wurde die WEKO (Wettbewerbskommission) um Prüfung des vorgesehenen Entlastungsmechanismus gebeten.

Nutzung der Schallschutzhalle

In der Schallschutzhalle wurden im Jahr 2017 insgesamt 650 (2016: 860) Triebwerkstandläufe durchgeführt. Die nächtlichen Standläufe betrafen hauptsächlich die Flugzeugtypen A32F, E190, F100 und RJ1H (90% aller Nachtstandläufe). Langstreckenflugzeuge wie A343, A330 und B777 wurden dagegen mehrheitlich tagsüber getestet.

Im Jahr 2017 wurde die zulässige Lärmdosis fünfmal überschritten. Dies ist deutlich weniger als die 25 Überschreitungen, die gemäss Betriebsreglement pro Kalenderjahr erlaubt wären. Nach Angaben der Flugzeugunterhaltsbetriebe wurden zudem 611 Leerlauftests (Idle) auf dem Vorfeld und den Standplätzen durchgeführt, wobei 473 tagsüber zwischen 06:00 Uhr und 22:00 Uhr und 138 nachts zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr stattfanden.

Kommunikation mit der Bevölkerung

Der Dialog mit der Bevölkerung ist der Flughafen Zürich AG ein wichtiges Anliegen. Von Fluglärm betroffene Anwohnerinnen und Anwohner können per Telefon oder E-Mail ihre Anfragen oder Reklamationen direkt an die Flughafen Zürich AG richten, wo konkrete Fragen von der Abteilung Lärmmanagement beantwortet werden. Anflüge auf Piste 34 waren 2017 der häufigste Grund für Anfragen. Im Vergleich zum Vorjahr haben Anfragen und Reklamationen um 13% zugenommen, was auf die vielen Umstellungen des Pistenkonzepts aufgrund turbulenter Wetterverhältnisse zurückzuführen ist.