Luftqualität
Auswirkungen des Flughafenbetriebs auf die lokale Luftqualität sind unvermeidlich. Sie sind aber räumlich eng begrenzt und betreffen im Wesentlichen den Perimeter des Flughafens selbst.
GRENZWERTE FÜR SCHADSTOFFE
Die Flughafen Zürich AG hat betreffend die Luftqualität Vorgaben der Behörden zu erfüllen. Einerseits setzt die Luftreinhalteverordnung klare Immissionsgrenzwerte, andererseits existiert ein Emissionsgrenzwert für Stickoxide, der im Zuge des Bewilligungsverfahrens der 5. Bauetappe Ende der 1990er Jahre festgelegt worden ist und bis heute gültig ist. Die Flughafen Zürich AG arbeitet beständig daran, im Einklang mit der Unternehmensstrategie und wo es in ihrem Einflussbereich liegt, die Emissionsmenge der Luftschadstoffe zu verringern. Der Emissionsgrenzwert für Stickoxide für den Gesamtflughafen wird problemlos eingehalten.
Schadstoffquellen
Die Luftqualität am Flughafen Zürich wird vorwiegend durch die Luftschadstoffe Stickoxide (NOX), Feinstaub (particulate matter, PM) sowie Ozon (O3) beeinträchtigt. Diese entstehen fast ausschliesslich durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen, wie zum Beispiel Kerosin, Diesel oder Benzin. Der weitaus grösste Teil der Emissionen stammt direkt von den Flugzeugen, die mit ihren Triebwerken und Hilfstriebwerken für rund 90% der am Flughafen anfallenden Stickoxide verantwortlich sind.
Die Flughafen Zürich AG führt für die einzelnen Schadstoffe ein sogenanntes Emissionsinventar, das festhält, welche Mengen pro Schadstoff jährlich ausgestossen werden. Die Schadstoffquellen lassen sich zu folgenden Gruppen zusammenfassen: Flugzeuge, Abfertigungsvorgänge, Flughafeninfrastruktur sowie landseitiger Verkehr durch Motorfahrzeuge und Bahn.
Weil es nicht möglich ist, die Emissionen an allen Quellen ständig zu messen, wird das Inventar mittels Berechnungen erstellt. Im Falle der Flugzeuge beispielsweise existiert für jedes Triebwerk ein Emissionsdokument, das die ausgestossenen Schadstoffmengen in verschiedenen Betriebszuständen festhält. Damit lässt sich ein sehr genaues Bild der Emissionssituation ermitteln.
Immissionen
Die Schadstoffe bleiben nach dem Ausstoss in der Atmosphäre nicht unverändert, sondern werden umgewandelt, verdünnt und transportiert, bevor sie als Immissionen, also als Schadstoffbelastung, wirksam werden. Die Immissionen werden punktuell gemessen und gleichzeitig flächendeckend modelliert.
Für die Modellierung mit mathematischen Modellen werden das Emissionsinventar und zusätzliche Informationen zu Ort und Zeit des Ausstosses herangezogen. Zusammen mit den meteorologischen Daten lässt sich mit einer spezialisierten Software die Ausbreitung der Schadstoffe berechnen.
Ein Messnetz für die Messung der tatsächlichen Immissionen erstreckt sich über den Flughafen und die Region. Es sind sowohl vollautomatische Messgeräte im Einsatz, die mehrere Schadstoffe auf einmal messen, als auch sogenannte Passivsammler, die den Leitschadstoff Stickstoffdioxid messen. Beide Arten Messstellen werden im Auftrag des Flughafens durch das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) betrieben.
Die Situation im Jahr 2017
Im Berichtsjahr hat die Menge der von Flughafenquellen emittierten Stickoxide (NOX) um 5.6% zugenommen. Dies ist sowohl auf das Passagierwachstum als auch auf Veränderungen in den Flugzeugflotten zurückzuführen. Verglichen mit dem Vorjahr wurden bei einer praktisch gleich bleibenden Zahl an Flugbewegungen grössere Flugzeuge eingesetzt, die mehr Schadstoffe ausstossen als ihre kleineren Vorgänger.
Obwohl die Emissionen zugenommen haben, ist bei den Immissionen fast durchwegs ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Einzige Station mit einem höheren Wert ist die Messstation auf dem Dock A am Flughafen selbst. In der Umgebung hingegen ging die Belastung zurück. Zwar werden die Grenzwerte auf dem Vorfeld und entlang der Hauptverkehrsachsen in der Region gleichwohl punktuell überschritten. Die Belastung mit Schadstoffen vom Flughafen sinkt jedoch mit zunehmender Entfernung rasch. Ausserhalb des Flughafenperimeters machen Schadstoffe vom Flughafen maximal 10% der gesamten dort gemessenen Luftbelastung aus.
Einfluss des Flughafens auf die lokale Luftqualität.
Massnahmen zur Schadstoffreduktion
Die Flughafen Zürich AG hat verschiedene Massnahmen zur Verminderung des Schadstoffausstosses etabliert. Laufend wird nach neuen Möglichkeiten gesucht, weitere Reduktionen zu erzielen. Die emissionsabhängigen Landegebühren sind ein Instrument, das bereits 1997 lanciert wurde. Je mehr Schadstoffe ein Triebwerk ausstösst, desto höher fällt die Gebühr aus. Es besteht also ein wirtschaftlicher Anreiz, schadstoffärmere Triebwerke einzusetzen.
Eine sorgfältige Koordination der verschiedenen Start- und Landevorgänge hilft auf der betrieblichen Ebene, Wartezeiten der Flugzeuge und damit unnötige Triebwerklaufzeiten zu vermeiden. Dank der stationären Strom- und Klimaversorgung bleiben die Hilfstriebwerke der Flugzeuge während der Abfertigung ausgeschaltet. Und eine stetig zunehmende Zahl elektrisch angetriebener Fahrzeuge ist auf dem Vorfeld schadstofffrei unterwegs.
Internationale Zusammenarbeit
Die Flughafen Zürich AG gehört beim Thema Luftqualität zu den weltweit führenden Flughäfen. Sie stellt ihre Expertise in diversen internationalen Organisationen und Fachgremien zur Verfügung und liefert so weltweit Wissen und Anregungen für andere Flughäfen.