Finanzkommentar
Im Geschäftsjahr 2018 sind 31.1 Mio. Passagiere über den Flughafen Zürich gereist, was einer Zunahme von 5.8% entspricht. Im gleichen Zeitraum erwirtschaftete die Flughafen Zürich AG Erträge in der Höhe von CHF 1ʼ152.9 Mio., was einer Steigerung von 11.2% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Konzerngewinn nahm aufgrund von Sondereffekten um CHF 47.7 Mio. auf CHF 237.8 Mio. ab. Während sich im Vorjahr insbesondere der Verkauf der Beteiligung in Bangalore positiv auswirkte, haben im Geschäftsjahr 2018 zusätzliche Rückstellungen für Schallschutzmassnahmen einen negativen Einfluss. Bereinigt um diese Sondereffekte stieg der Gewinn um 13.3%.
erträge
Die Aviation-Erträge erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund des erzielten Verkehrswachstums von CHF 624.2 Mio. auf CHF 656.7 Mio. (+5.2%), was einem Anteil von rund 57% an den Gesamterträgen der Flughafen Zürich AG entspricht. Die Flugbetriebsgebühren nahmen dabei um CHF 29.7 Mio. bzw. 5.4% auf CHF 580.8 Mio. zu. Das Total der Aviation-Entgelte sowie der übrigen Aviation-Erträge erhöhte sich um CHF 2.8 Mio. bzw. 3.8% auf CHF 75.9 Mio.
Die Non-Aviation-Erträge, die rund 43% der Gesamterträge ausmachen, nahmen um insgesamt CHF 83.3 Mio. bzw. 20.2% auf CHF 496.2 Mio. zu. Dabei wirkte sich nebst der Ertragssteigerung im Kommerzgeschäft vor allem die Betriebsübernahme des Flughafens im südbrasilianischen Florianópolis positiv aus. Das Total der Kommerz- und Parkingerträge erhöhte sich im Vorjahresvergleich um CHF 14.1 Mio. auf CHF 248.3 Mio. (+6.0%). Im Kommerzgeschäft konnten unsere Partner die Umsätze im vergangenen Jahr um CHF 18.6 Mio. auf CHF 593.8 Mio. steigern, woraus für die Flughafen Zürich AG Kommerzerträge von CHF 130.3 Mio. resultierten (+8.9%). Die leichte Erhöhung von CHF 1.6 Mio. bei den Erträgen aus der Liegenschaftenbewirtschaftung ist insbesondere auf eine leichte Zunahme der Mieterträge zurückzuführen, was sich per Ende des Geschäftsjahrs 2018 auch in einer tieferen Leerstandsquote niederschschlägt. Die Erträge aus Dienstleistungen nahmen im Vorjahresvergleich aufgrund höherer Erträge aus den VIP-Services sowie Erträgen aus dem Erlebniswochenende um CHF 2.1 Mio. beziehungsweise 5.0% auf CHF 43.7 Mio. zu. Die Erträge aus dem internationalen Flughafengeschäft konnten im Berichtsjahr insbesondere aufgrund der Betriebsübernahme des Flughafens im südbrasilianischen Florianópolis und des damit zusammenhängenden Ausbaus der Infrastruktur auf CHF 82.8 Mio. (Vorjahresperiode: CHF 17.3 Mio.) gesteigert werden.
sondereffekte
Die Flughafen Zürich AG erweiterte das Schallschutzprogramm basierend auf der im SIL 2 vom Bundesrat verabschiedeten Nachtlärmkurve sowie einer Erweiterung des Schutzkonzepts Süd. Zusätzlich zu den bisher geschätzten CHF 340.0 Mio. für den Lärm- und Anwohnerschutz fallen damit weitere Massnahmen in der Höhe von CHF 60.0 Mio. an. Der Barwert dieser zusätzlichen Kosten im Umfang von CHF 57.6 Mio. (vor Steuern) wurde per Halbjahr 2018 zurückgestellt, was zu einer einmalig erfolgswirksamen Belastung der Konzernrechnung von CHF 45.8 Mio. (nach Steuern) führte. Die zusätzlichen Kosten werden vollständig vom Fluglärmfonds (Airport Zurich Noise Fund) getragen. Dieser ist ausreichend finanziert. Die Umsetzung der Massnahmen soll bis Ende 2030 erfolgen.
Im Vorjahr reduzierten sich die Betriebskosten durch eine Abschlagszahlung im Rahmen der Nachlassliquidation der Swissair um CHF 4.8 Mio. (CHF 3.8 Mio. nach Steuern). Des Weiteren resultierte aus dem Verkauf des restlichen Anteils von 5% an Bangalore International Airport Ltd. ein Gewinn von CHF 31.4 Mio. (nach Steuern).
betriebskosten
Die Betriebskosten erhöhten sich im Geschäftsjahr 2018 insbesondere aufgrund der Erweiterung des Schallschutzprogramms um 28.3% auf CHF 581.9 Mio. Nach Bereinigung um Sondereffekte betrug der Anstieg 14.4% und ist im Wesentlichen auf den Aufbau der Betriebsorganisation in Florianópolis zurückzuführen. Am Standort Zürich erhöhten sich die Betriebskosten deutlich unterproportional zum Verkehrswachstum um 2.2%.
Der Personalaufwand erhöhte sich im Berichtsjahr um CHF 10.0 Mio. auf CHF 211.5 Mio. (+5.0%). Die Zunahme erklärt sich neben dem höheren Personalbestand und einer allgemeinen Lohnerhöhung mit dem Konsolidierungseffekt der Personalkosten der internationalen Beteiligungen (insbesondere Florianópolis). Demgegenüber nahmen die Kosten für Polizei und Sicherheit lediglich um CHF 1.6 Mio. auf CHF 121.2 Mio. zu (+1.3%). Am Standort Zürich haben diese trotz dem erfreulichen Verkehrswachstum sogar um 0.5% abgenommen.
betriebsergebnis und konzerngewinn
Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) liegt mit CHF 571.0 Mio. unter dem Vorjahreswert von CHF 583.6 Mio. Bereinigt um die erwähnten Sondereffekte verbesserte sich der EBITDA um 8.6% auf CHF 628.6 Mio., was einer bereinigten EBITDA-Marge von 54.5% entspricht.
Die Abschreibungen und Amortisationen liegen mit CHF 244.5 Mio. ganz leicht über dem Vorjahresniveau von CHF 243.7 Mio. Das Finanzergebnis kommt gegenüber dem Vorjahr um CHF 4.8 Mio. tiefer zu stehen und beträgt CHF –23.1 Mio. Das Ergebnis aus assoziierten Gesellschaften in der Höhe von CHF –4.3 Mio. (Vorjahr CHF 33.2 Mio.) entspricht im Wesentlichen dem Erfolgsanteil an der Betreibergesellschaft des Flughafens in Belo Horizonte. Im Vorjahr war in dieser Position der Gewinn aus dem Verkauf des restlichen Anteils von 5% an Bangalore International Airport Ltd. enthalten (CHF 36.3 Mio. vor Steuern).
Der Konzerngewinn für das Geschäftsjahr 2018 beträgt CHF 237.8 Mio. und liegt damit um CHF 47.7 Mio. unter dem Ergebnis des Vorjahrs. Bereinigt um die Sondereffekte ist im Vorjahresvergleich ein Gewinnanstieg um CHF 33.3 Mio. auf CHF 283.6 Mio. (+13.3%) zu verzeichnen.
investitionen
Die Flughafen Zürich AG hat im Berichtsjahr CHF 290.1 Mio. in laufende Projekte investiert (Vorjahr: CHF 239.0 Mio.). Dazu haben insbesondere die aufgrund des Baufortschritts gegenüber dem Vorjahr höheren anteiligen Investitionen in THE CIRCLE beigetragen. Weitere wesentliche Investitionsprojekte waren die Erweiterung und Erneuerung der Gepäcksortieranlage und Projekte zur Erweiterung von Standplätzen im Süden des Flughafens sowie die Schnellabrollwege Piste 28.
Vermögens- und Finanzlage
Das investierte Kapital beläuft sich per Ende 2018 auf CHF 3.5 Mrd. und die entsprechende Kapitalverzinsung (Return on Invested Capital – ROIC) beträgt 7.4%. Das Eigenkapital beläuft sich unverändert auf CHF 2.4 Mrd. zu, was eine solide Eigenkapitalquote von 55.3% (2017: 55.9%) ergibt. Die Nettofinanzschulden nahmen aufgrund von Investitionen in laufende Projekte und internationale Beteiligungen zu und betragen aktuell CHF 146.4 Mio. (Vorjahr CHF 46.2 Mio.).
Ausgehend vom operativen Cashflow in Höhe von CHF 538.4 Mio. und von im Vergleich zum Vorjahr höheren Investitionen in Sachanlagen, Projekte in Arbeit sowie Flughafen-Betreiberprojekte von insgesamt CHF 383.5 Mio. verminderte sich der Free Cashflow im Berichtsjahr gegenüber der Vorjahresperiode um CHF 99.8 Mio. auf CHF 154.9 Mio.
Ausblick
Die Flughafen Zürich AG erwartet für das Jahr 2019 ein Passagierwachstum von rund 3.0%. Die Aviation-Erträge werden demnach höher ausfallen. Im Bereich Non-Aviation werden ebenfalls ansteigende Erträge erwartet, wobei sowohl höhere Kommerz- und Parkingerträge, Erträge aus Liegenschaftenbewirtschaftung als auch höhere Erträge aus dem internationalen Geschäft erwartet werden.
Die Betriebskosten werden sich 2019 voraussichtlich erhöhen, wobei sich die Betriebskosten am Standort Zürich im Vergleich zu den Betriebskosten aus dem internationalen Geschäft unterdurchschnittlich erhöhen.
Die Gesellschaft sieht für 2019 eine Summe von CHF 350 bis CHF 400 Mio. für Investitionen in laufende Projekte vor. Das grösste Investitionsvolumen fällt mit rund CHF 140 Mio. beim Grossprojekt THE CIRCLE an. Mit der Erweiterung und Erneuerung der Gepäcksortieranlage sowie der Sanierung des Werkhofareals befinden sich zwei weitere grosse Investitionsvorhaben in der Realisierung. Daneben investiert die Flughafen Zürich AG jedes Jahr substanzielle Beträge in zahlreiche weitere aviatische und kommerzielle Projekte und in den Werterhalt der bestehenden Infrastruktur.
Unter Ausklammerung des Sondereffekts des Geschäftsjahrs 2018 und allfälliger Sondereffekte im laufenden Jahr werden das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sowie der Gewinn des Geschäftsjahrs 2019 voraussichtlich über dem Vorjahreswert liegen.