Fluglärm

Die Flughafen Zürich AG befasst sich intensiv mit dem Thema Fluglärm. Die Abteilung Lärmmanagement analysiert die Lärmsituation und dokumentiert diese transparent.

Lärmmonitoring

Die Flughafen Zürich AG betreibt im Bereich der An- und Abflugrouten ein Netz mit 14 ortsfesten Messstationen. Die erfassten Daten werden monatlich im Lärmbulletin publiziert.

Tagsüber und in der ersten Nachtstunde blieb die Fluglärmbelastung 2018 gegenüber dem Vorjahr an allen Messstellen stabil. In der zweiten Nachtstunde verzeichnete die Messstelle im Norden (4) eine Abnahme, die Messstelle im Süden (12) hingegen eine Zunahme der Lärmbelastung. An allen anderen Messstellen blieb die Fluglärmbelastung in der zweiten Nachtstunde im Vergleich zum Vorjahr stabil.

Veränderungen in der Lärmbelastung hängen hauptsächlich mit der Belegung der An- und Abflugrouten zusammen.

Prozentuale Belegung der An- und Abflugrouten im Jahr 2018. Routen mit weniger als 50 Flügen pro Jahr sind nicht dargestellt.

Nachtflüge und Ausnahmebewilligungen

Flüge während der Nachtzeit (22:00–06:00 Uhr) werden von der Bevölkerung oft als störend wahrgenommen. Im Jahr 2018 betrugen die Nachtflugbewegungen 5.0% (2017: 4.7%) der Gesamtflugbe­wegungen. Für insgesamt 312 Flüge (2017: 311 Flüge), die während der Nachtflugsperrzeit stattfanden, wurden Ausnahmebewilligungen ausgestellt. Solche Nachtflüge werden nur bei Vorliegen berechtigter Gründe genehmigt.

Überwachung der Abflugrouten

Die Abteilung Lärmmanagement überprüft alle Abflüge auf Einhaltung der vorgeschriebenen Flugrouten, die tagsüber mindestens bis zu einer Höhe von 5’000 Fuss (ft) ü. M. und nachts bis Flugfläche 80 (ca. 8’000 ft ü. M.) verbindlich sind. Im Jahr 2018 wurden dazu 178 (2017: 167) Ermittlungen eingeleitet und es fanden 25 (2017: 25) Aussprachen mit Chefpiloten statt. Die häufigste Ursache für Abweichungen von Flugrouten waren Anweisungen der Flugsicherung.

Lärmgebühren

Fluggesellschaften sollen angehalten werden, mit möglichst lärmgünstigen Flugzeugen nach Zürich zu fliegen. Dafür sind alle Jet-Flugzeuge in eine der fünf Lärmklassen mit unterschiedlich hohen Gebührenansätzen eingeteilt, die pro Landung und Start anfallen. Zusätzlich werden Nachtstundentarife erhoben, die differenziert nach Lärmklasse und Zeitpunkt der Landung respektive des Starts erhoben werden. Im Jahr 2018 war der Anteil der Lärmklasse 4 während der Nachtzeit (22:00–06:00 Uhr) mit rund 54% (2017: 56%) am höchsten.

Ende 2014 wurde ein angepasstes Lärmgebührenmodell ans BAZL eingereicht, das eine Erhöhung der Tagesrandzuschläge sowie einen Entlastungsmechanismus (ausgenommen sind Flüge in der Zeit zwischen 23.00–23.30 Uhr) für Fluggesellschaften mit Langstreckenverbindungen vorsieht. Ein im Berichtsjahr veröffentlichtes Gutachten (Dr. A. Wittmer) kommt zum Ergebnis, dass dieses angepasste Gebührenmodell grundsätzlich geeignet ist, das Lenkungspotenzial insbesondere in Bezug auf die abendliche Verspätungssituation zu verbessern, ohne gleichzeitig den Hubbetrieb zu gefährden.

Nutzung der Schallschutzhalle

In der Schallschutzhalle wurden im Jahr 2018 insgesamt 567 (2017: 650) Triebwerkstandläufe durchgeführt. Die in der Nacht durchgeführten Standläufe betrafen hauptsächlich Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge (82% aller Nachtstandläufe). Langstreckenflugzeuge wie A343, A333 und B777 sowie alle übrigen Flugzeugtypen wurden dagegen mehrheitlich tagsüber getestet.

Im Berichtsjahr wurde die zulässige Lärmdosis 1 Mal überschritten. Dies ist deutlich weniger als die 25 Überschreitungen, die gemäss Betriebsreglement pro Kalenderjahr erlaubt wären. Nach Angaben der Flugzeugunterhaltsbetriebe wurden 544 Leerlauftests (Idle) auf dem Vorfeld und den Standplätzen durchgeführt, wobei 419 tagsüber zwischen 06:00 Uhr und 22:00 Uhr und 125 nachts zwischen 22:00 Uhr und 06:00 Uhr stattfanden.

Kommunikation mit der Bevölkerung

Der Dialog mit der Bevölkerung ist ein wichtiges Anliegen der Flughafen Zürich AG. Von Fluglärm betroffene Anwohnerinnen und Anwohner können ihre Anfragen oder Reklamationen telefonisch oder per E-Mail direkt an die Flughafen Zürich AG richten, wo konkrete Fragen von der Abteilung Lärmmanagement beantwortet werden. Anflüge auf Piste 34 waren im Berichtsjahr der häufigste Grund für Anfragen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Anfragen und Reklamationen etwa gleich geblieben.