Luftqualität

Der Betrieb des Flughafens Zürich führt zum Ausstoss von Luftschadstoffen. Die Auswirkungen bleiben aber lokal eng begrenzt.

Emissionen

Luftschadstoffe stammen am Flughafen Zürich von folgenden vier Quellgruppen: Flugzeuge, Abfertigungsvorgänge, Flughafeninfrastruktur und landseitiger Verkehr. Da es in erster Linie die Verbrennung von fossilen Brennstoffen, wie zum Beispiel Kerosin, Diesel oder Benzin, ist, die den Ausstoss von Luftschadstoffen zur Folge hat, haben die Flugzeuge den grössten Anteil an den Emissionen, nämlich rund 90% der Stickoxide.

Die Stickoxide (NOX) sind ein sogenannter Leitschadstoff, der als Indikator für die gesamte Luftqualität herangezogen wird. Ebenfalls wichtig sind Feinstaub (PM) sowie Ozon (O3). Die Flughafen Zürich AG führt für die einzelnen Schadstoffe ein Emissionsinventar, das festhält, welche Mengen pro Schadstoff jährlich ausgestossen werden. Die geltende Emissionsobergrenze, die den Stickoxid-Ausstoss des Flughafens Zürich limitiert, wird problemlos eingehalten.

Immissionen

Die Schadstoffe bleiben nach dem Ausstoss in der Atmosphäre nicht unverändert, sondern werden umgewandelt, verdünnt und transportiert, bevor sie als Immissionen, also als Schadstoffbelastung, wirksam werden. Die Immissionen werden punktuell gemessen und gleichzeitig flächendeckend modelliert.

Für die Modellierung mit mathematischen Modellen werden das Emissionsinventar und zusätzliche Informationen zu Ort und Zeit des Ausstosses herangezogen. Zusammen mit den meteorologischen Daten lässt sich mit einer spezialisierten Software die Ausbreitung der Schadstoffe berechnen.

Ein Messnetz für die Messung der tatsächlichen Immissionen erstreckt sich über den Flughafen und die Region. Es sind sowohl vollautomatische Messgeräte im Einsatz, die mehrere Schadstoffe auf einmal messen, als auch sogenannte Passivsammler, die den Leitschadstoff Stickstoffdioxid messen. Beide Arten Messstellen werden im Auftrag des Flughafens durch das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) betrieben.

Mit sogenannten Passivsammlern wird die Konzentration von Stickstoffdioxid gemessen.

Die Situation im Jahr 2018

Der Ausstoss von Stickoxiden NOX aus Flughafenquellen hat wiederum zugenommen. Die Zunahme im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr betrug 10%. Das ist weitgehend darauf zurückzuführen, dass mehr Flugbewegungen mit durchschnittlich grösseren Flugzeugen zu verzeichnen waren, welche entsprechend mehr Schadstoffe ausgestossen haben.

Im Unterschied dazu haben die Werte der Immissionsmessungen abgenommen. Zwar werden die Grenzwerte auf dem Vorfeld und entlang der Hauptverkehrsachsen in der Region punktuell überschritten. Die Belastung mit Schadstoffen vom Flughafen sinkt jedoch mit zunehmender Entfernung rasch. Ausserhalb des Flughafenperimeters machen Schadstoffe vom Flughafen maximal 10% der gesamten dort gemessenen Luftbelastung aus.

Einfluss des Flughafens auf die lokale Luftqualität.

Massnahmen zur Schadstoffreduktion

Die Flughafen Zürich AG hat diverse Massnahmen ergriffen, um den Ausstoss von Luftschadstoffen zu vermindern. Seit 1997 sind die emissionsabhängigen Landegebühren in Kraft. Je mehr Schadstoffe ein Triebwerk ausstösst, desto höher fällt die Gebühr aus. Es besteht also ein wirtschaftlicher Anreiz, schadstoffärmere Triebwerke einzusetzen.

Einen grossen Einfluss hat der Flughafen bei der Bemühung, den Treibstoffverbrauch am Boden zu begrenzen und so die Schadstoffe zu reduzieren. Airport Collaborative Decision Making (A-CDM) heisst das Prinzip, das zum Ziel hat, die Flugzeuge flüssig über die Rollwege zum Start schicken zu können und so Wartezeiten zu vermeiden. Dasselbe Prinzip wird auch bei den Landungen angewandt, indem die Flugzeuge schon in der Luft entsprechend optimiert aufgereiht werden, damit sie später verzögerungsfrei in den Flughafenablauf integriert werden können.

Auf ähnliche Weise haben auch Standortentscheide für die aviatische Infrastruktur am Boden einen direkten Einfluss auf den späteren Schadstoffausstoss. Kurze Wege bedeuten weniger Schadstoffausstoss.

Eine weitere wichtige Massnahme sind die stationären Strom- und Klimaversorgungsanlagen. Dank ihnen können die flugzeugeigenen Aggregate zur Erzeugung von Strom und klimatisierter Luft abgeschaltet bleiben. An deren Stelle wird stationär effizienter erzeugte Energie genutzt. So wurden die neuen Flugzeugstandplätze «Golf» alle mit Stromversorgungsanlagen ausgerüstet.

Der Ersatz von Verbrennungs- durch Elektromotoren bei Bodenfahrzeugen erlaubt es schon seit Jahren, Emissionen zu vermeiden. Die Zahl der elektrisch angetriebenen Fahrzeuge und Geräte für die Abfertigung und den Bodenverkehr steigt am Flughafen Zürich stetig und beträgt bereits über 30%.

Internationale Zusammenarbeit

Im internationalen Vergleich gehört die Flughafen Zürich AG beim Thema Luftqualität zu den weltweit führenden Flughäfen. Sie stellt ihre Expertise in diversen internationalen Organisationen und Fachgremien zur Verfügung und liefert so weltweit Wissen und Anregungen für andere Flughäfen. Zudem ist sie an der Weiterentwicklung von Modellen, Regularien und Technik beteiligt.