Verkehrskennzahlen
Standort Zürich

Deutliche Steigerung des Passagiervolumens auf 72 % des Vorkrisenniveaus

Das Passagieraufkommen hat sich 2022 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt und es wurden in der Spitze bis zu 90’000 Passagiere pro Tag gezählt. Das Passagieraufkommen hat sich über das Jahr sukzessive erholt, wobei insbesondere der Jahresbeginn noch stark von der Pandemie geprägt war. So lagen die Passagierzahlen im Januar des Berichtsjahres auf 42 % und im Dezember 2022 bei 82 % des Vorkrisenniveaus.

Während der Lokalmarkt bereits eine deutliche Erholung über den Sommer 2021 erlebte, konnte sich der Transfermarkt erst im Jahr 2022 aufgrund des zunehmenden Flugangebots und daraus vermehrten Transferverbindungen stärker erholen. Die Transferrate im Jahr 2022 lag bei hohen 28.7 % und somit lediglich 0.6 Prozentpunkte unter 2019. Vor allem in den letzten beiden Monaten des Jahres war die Transferrate mit 34 % bzw. 32 % so hoch wie schon lange nicht mehr.

Das Passagieraufkommen des Home-Carriers SWISS machte einen Anteil von 50.7 % des Gesamtvolumens 2022 aus. Danach folgten die Edelweiss Air mit einem Anteil von 9.8 %, Lufthansa mit 2.5 %, Chair mit 2.2 % und Turkish Airlines mit 2.1 %. Insgesamt hatten die Fluggesellschaften der Lufthansa Gruppe in Zürich einen Anteil von 67 % der Passagiere. Bei den Transferpassagieren hielten SWISS und Edelweiss im Jahr 2022 einen Anteil von fast 90 %.

Geographisch war Europa der bedeutendste Markt und der Anteil lag mit 76.5 % leicht über Vorkrisenniveau. Aufgrund des starken Freizeitreiseverkehrs in südliche Gebiete erfreuten sich besonders die Türkei, Griechenland sowie Portugal über eine hohe Nachfrage und das Verkehrsaufkommen war bereits über demjenigen vor der Krise. Nach Deutschland hingegen hat sich das Passagiervolumen im Vergleich zu 2019 praktisch halbiert. Zudem ist der ukrainische und russische Verkehr ab März komplett weggebrochen.

Der Passagieranteil im Interkontinentalverkehr hat sich auf 23.5 % erholt, während es im Vorjahr 17.8 % und im Vorkrisenjahr 26.0 % waren. Eine starke Dynamik zeigte hier vor allem der Verkehr nach Nordamerika, wohingegen sich bei der Region Fernost die Passagierzahlen noch 60 % unter dem Vorkrisenniveau befanden. Letzteres ist bedingt durch länger anhaltende, coronabedingte Reiserestriktionen in zahlreichen Ländern.

Hohe Auslastung der Flugzeuge

Die Anzahl der Flugbewegungen im Bereich Linien- und Charterverkehr entwickelte sich nahezu parallel zu der Erholung der Passagierzahlen. Der Sitzladefaktor lag 2022 mit hohen 77.1 % nur leicht unter 2019 und die durchschnittliche Anzahl Passagiere pro Flug lag bei 126.1. Dies sind 16.4 % mehr als im Vorjahr und nur geringfügig weniger als vor der Krise.

Mit 16 % notierte der Verkehr im Bereich der General Aviation deutlich über Vorkrisenniveau. Dabei profitierte vor allem der gewerbsmässige Business-Aviation-Verkehr, der sich 2022 beinahe 40 % über dem Wert von 2019 befand. Ein Grund dafür waren die fehlenden Linienverbindungen während der Pandemie und das fehlende Angebot wurde nach Möglichkeit über die Business-Aviation kompensiert. Ein Teil dieser Verlagerung dürfte nachhaltig sein.

Frachtvolumen stabil

Das Frachtvolumen zeigte sich in der Krise deutlich stabiler als das Passagieraufkommen und die Flugbewegungen. Im Jahr 2022 wurden am Flughafen Zürich 422’153 Tonnen Fracht umgeschlagen, wovon 64 % geflogene Fracht und 36 % Strassenfracht (Road Feeder Service) waren. Aufgrund fehlender Belly-Fracht Kapazitäten stieg die Strassenfracht im Berichtsjahr stärker als die geflogene Fracht. Entsprechend liegt das Volumen der Strassenfracht um 31 % über Vorkrisenniveau, das Aufkommen der geflogenen Fracht 20 % darunter. Im Vorjahr wurden krisenbedingt noch 24 % der geflogenen Fracht in Flugzeugen ohne Passagiere transportiert, 2022 lag der Anteil nur noch bei 11 %.

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