Beitrag in der Region
Die Flughäfen der Flughafen Zürich Gruppe bieten an ihren Standorten eine herausragende Infrastruktur mit Ausstrahlung auf die ganze Region.
Relevanz
Die Flughafen Zürich AG leistet an allen Standorten einen wichtigen Beitrag zur Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung in der Region. Das Unternehmen versteht sich als verantwortungsvoller Akteur mit regionaler Ausstrahlung, der nicht nur durch seine unmittelbare Geschäftstätigkeit, sondern auch darüber hinaus positiv auf Wirtschaft und Gesellschaft wirkt. Ein wichtiger Dienst hierbei ist die Anbindung der Region oder des ganzen Landes an die Welt durch das breite Angebot an Flugverbindungen. Weiter bringen die Flughäfen Wertschöpfung und Arbeitsplätze in eine Region, nicht nur direkt, sondern auch indirekt durch lokale Lieferanten. Schliesslich leisten sie wertvolle Beiträge als Knotenpunkte des landgebundenen Verkehrs, als Begegnungs-, Freizeit- oder Einkaufsorte sowie als Partner für Forschung und Lehre. Nicht zuletzt trägt die Flughafen Zürich AG mit regionalem Sponsoring zu einem vielfältigen kulturellen Leben in den Regionen ihrer Standorte bei.
Ansatz und Fortschritt
Direktverbindungen als Standortvorteil
Die Rolle des Flughafens Zürich als eine der europäischen Drehscheiben des globalen Luftverkehrs ist sowohl im Konzessionsauftrag des Bundes als auch im Unternehmenszweck festgehalten. Es gehört zum Selbstverständnis des Unternehmens, diesen Auftrag zugunsten der Schweiz sowohl im täglichen Betrieb als auch mit einer langfristig ausgerichteten Infrastrukturentwicklung zu erfüllen.
Die am Flughafen Zürich angebotenen interkontinentalen und kontinentalen Direktverbindungen sind ein wichtiger Standortvorteil für die Region. Dank diesem Angebot siedeln sich Unternehmen an, profitiert deren wirtschaftliche Entwicklung und gelangen Touristinnen und Touristen in die Region. Zudem verleiht es der Region eine hohe Qualität als Lebens- und Arbeitsort. Dabei ist nicht nur der Passagierverkehr, sondern auch der Frachtverkehr von Bedeutung.
Die Flughafen Zürich AG setzt sich am Standort Zürich aktiv dafür ein, die bestehenden Direktverbindungen zu erhalten und attraktive neue Verbindungen zu schaffen, indem sie Potenziale ermittelt und darüber mit den Fluggesellschaften einen engen Austausch pflegt.
Nach dem deutlichen Rückgang der Direktverbindungen ab dem Flughafen Zürich während der Covid-19-Pandemie erholte sich das Streckennetz im Berichtsjahr insbesondere ab dem zweiten Quartal sukzessive. Zudem wurden auch neue Verbindungen aufgenommen. Im Berichtsjahr wurden somit 195 Destinationen (2019: 203) in 73 Ländern (2019: 69) bedient.
Regionale Wertschöpfung
Die durch die Flughafen Zürich AG betriebenen Flughäfen wirken auf vielfältige Weise auf die wirtschaftliche Leistung der gesamten Region und generieren eine beachtliche regionale Wertschöpfung.
Mehrere hundert Millionen Franken werden jährlich in die Entwicklung der Infrastruktur investiert. Seit der Privatisierung im Jahr 2000 gab das Unternehmen pro Arbeitstag durchschnittlich CHF 1 Million für die Entwicklung und den Unterhalt des Flughafens Zürich aus. Sie prägt damit das regionale Erscheinungsbild mit, ermöglicht Arbeitsplätze und Einkommen und ist eine bedeutende Auftraggeberin im Baugewerbe. Mit steigenden Verkehrszahlen hat sich auch die Investitionstätigkeit wieder erhöht und lag im Berichtsjahr am Standort Zürich leicht über dem Vorjahr. Informationen zu den aktuellen Entwicklungsprojekten sind in der Geschäftsentwicklung zu finden.
Im Ausland investierte die Flughafen Zürich AG im Jahr 2022 ebenfalls wesentliche Beträge in die Infrastruktur, namentlich in die Erstellung des neuen Flughafens Noida in Indien sowie in die Erweiterung und den Umbau des Terminals am Flughafen Iquique in Chile. Die Investitionen der internationalen Tochtergesellschaften werden insbesondere in Indien in den nächsten Jahren deutlich steigen.
Über Liefer- und Dienstleistungsbeziehungen profitieren weitere Unternehmen und deren Angestellte. Die Flughafen Zürich AG bevorzugt bei vergleichbarer Leistung und unter Einhaltung des öffentlichen Beschaffungsrechtes Unternehmen aus der Region. Gerade in Krisenzeiten hat sich gezeigt, wie wertvoll regionale Lieferketten sein können.
Die Bedeutung von lokalen Lieferbeziehungen am Standort Zürich lässt sich am Volumen der lokal vergebenen Aufträge (Kantone Zürich, Zug, Aargau, Schaffhausen, Thurgau, Schwyz und St. Gallen) ablesen. Im Berichtsjahr entfielen 78 % (CHF 342 Mio.) des Auftragsvolumens der Muttergesellschaft von rund CHF 439 Mio. auf lokale Unternehmen. Der Anteil sank damit um 4 Prozentpunkte.
Die Flughafen Zürich AG gilt als öffentliche Auftraggeberin im Sektor Verkehr und hat somit das öffentliche Vergaberecht zu beachten. Dies sowohl in den von den einschlägigen Staatsverträgen, im Rahmen von GATT/WTO bzw. mit der EU erfassten Bereichen (sog. Staatsvertragsbereich) wie auch in den davon (summenmässig bzw. gemäss Positivliste) nicht erfassten Bereichen (sog. Nichtstaatsvertragsbereich).
Seit dem 1. Juli 2021 werden Beschaffungen nach Bundesrecht (vorher kantonales Recht) ausgeschrieben. Weitere Informationen zum Thema sind in den Kapiteln Korruptionsprävention, Menschenrechte und Faire Lieferketten zu finden.
Die Flughafen Zürich AG hat im Berichtsjahr erneut eine Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung des Flughafens Zürich in Auftrag gegeben. Die Studie des unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstituts Infras AG gibt Auskunft über die Beschäftigung und die Wertschöpfung des Flughafens Zürich. Demnach wurde im Referenzjahr 2021 eine Wertschöpfung (direkte und indirekte Effekte) von CHF 4.2 Milliarden generiert. Gegenüber der letzten Studie mit Vergleichsjahr 2016 ist die Wertschöpfung aufgrund der Covid-19-Krise somit um 16 % zurück gegangen. Die negativen Auswirkungen konnten jedoch durch die Eröffnung des Circle deutlich abgemildert werden, welcher einen Beitrag von CHF 1.6 Milliarden zur totalen Wertschöpfung leistet. Weiter rechnete die Studie ebenfalls ein Szenario mit Ausklammerung der Pandemie. Somit hätte – ohne Krise – die Wertschöpfung rund CHF 7 Milliarden betragen. Dies entspricht rund 4.4 % des Bruttoinlandprodukts des Kantons Zürich oder knapp 1 % desjenigen der Schweiz. Dieser Wert ist zwar hypothetisch, dürfte aber mit voranschreitender Erholung des Aviatik Sektors bald tatsächlich erreicht werden. Die Studie zeigt die Bedeutung des Flughafens Zürich als Arbeitsort und als Schweizer Tor zur Welt für die Flughafenregion, den Kanton Zürich und die ganze Schweiz.
Die Geschäftstätigkeit kommt den Standortregionen bzw. -ländern auch über Steuern und Gebühren zugute. Seit der Privatisierung im Jahr 2000 bezahlte die Flughafen Zürich AG in der Schweiz direkte Steuern im Umfang von CHF 721 Millionen und schüttete Dividenden von CHF 475 Millionen an die öffentliche Hand (Bund, Kanton, Stadt und Gemeinden) aus. Somit beziffert sich der rein finanzielle Beitrag in den letzten zwanzig Jahren auf mehr als CHF 1.2 Milliarden.
Bei den international gehaltenen Mehrheitsbeteiligungen fallen zusätzlich Konzessionsgebühren für den Betrieb des jeweiligen Flughafens an die ausschreibende Behörde an. Diese Konzessionsgebühr ist entweder bei Unterschrift des Konzessionsvertrages fällig oder verteilt über die Laufzeit der Konzession zu begleichen. Details sind unter Ziffer 24.7, Betriebskonzessionen für ausländische Flughäfen zu finden.
Begegnungs- und Freizeitort
Über das Angebot von Flugverbindungen hinaus stellen Flughäfen Begegnungsorte und Orte des öffentlichen Lebens dar. Am Standort Zürich spielt der Flughafen mit seinen Einkaufsmöglichkeiten, den Dienstleistungs- sowie den Freizeit- und Erlebnisangeboten eine wichtige Rolle im Alltag der Menschen, die in der Region leben und arbeiten. Für das Unternehmen bedeutet dies eine breitere Abstützung des Geschäftsmodells.
Der Flughafen Zürich ist für die Region Zürich-Nord zudem die zentrale Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs sowohl im Nah- als auch im Anschluss an den Fernverkehrsbereich. Mit rund 450 Bahn-, 400 Tram- und 700 täglichen Busverbindungen ist der Flughafen Zürich einer der am besten erschlossenen Orte der Schweiz. Eine behördliche Vorgabe zum Anreiseverkehr verlangt vom Flughafen Zürich, dass bis ins Jahr 2020 der Anteil des öffentlichen Verkehrs mindestens 42 % betragen soll, bis ins Jahr 2030 46 %. Bei der letzten Erhebung im Jahr 2017 lag der Anteil bei 44 %. Die Vorgabe für 2020 wurde damit bereits übertroffen. Die jeweils alle vier Jahre durchzuführende Erhebung wurde für das Jahr 2021 aufgrund der ausserordentlichen Umstände der Covid-19-Pandemie in Absprache mit den zuständigen Behörden ausgesetzt und wird voraussichtlich im Jahr 2025 nächstmalig durchgeführt.
Der Flughafen Zürich bietet eine breite Palette an Erlebnissen, die den Besuchenden sowohl die Faszination Flughafen als auch die Themenbereiche Natur und Umwelt oder Architektur auf eindrückliche Weise näherbringen. Täglich finden zahlreiche Führungen und Rundfahrten statt, ein Teil davon in Zusammenarbeit mit den Flughafenpartnern. Daneben ist der Flughafen für Veranstaltungen beliebt: sei es für Kongresse, Geschäftstreffen oder Events aller Art. Die Zuschauerterrasse auf dem Dock B bietet die Möglichkeit, den Flugbetrieb aus nächster Nähe zu erleben. Sie wird seit Eröffnung durchschnittlich pro Jahr von rund 300’000 Personen besucht. Seit dem Jahr 2020 lädt der Circle im neu gestalteten Park auf rund 80’000m2 Grünfläche als Begegnungs- oder Erholungsort zum Erkunden und Verweilen ein. Je zum zweiten Mal fanden im Frühjahr ein Circle-Quartierfest und Ende Jahr der «Zauberpark» mit Musikfestival und Lichtkunst statt. Auch die unmittelbare Umgebung des Flughafens Zürich dient mit mehreren «Spotterplätzen», Gastronomiebetrieben und Naturschutzgebieten als Naherholungsgebiet, das weitere Besuchende anzieht.
Die folgende Darstellung zeigt die Teilnahme an Besucherangeboten am Flughafen Zürich. Aufgrund der Aussetzung von Aktivitäten während der Covid-19-Pandemie schwanken die Zahlen stark.
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Flughafen Zürich (Standort Zürich) |
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Einheit |
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2018 |
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2019 |
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2020 |
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2021 |
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2022 |
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Durchgeführte Führungen, Rundfahrten und Touren 1) |
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Anzahl Gruppen |
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4’040 |
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3’456 |
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856 |
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1’482 |
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3’177 |
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Anzahl Personen |
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86’613 |
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71’614 |
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14’741 |
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26’956 |
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63’659 |
1) Rückwirkende Anpassung der Berechnungsmethode (neu exkl. Events)
An den Standorten im Ausland adaptiert die Flughafen Zürich AG insbesondere in Florianópolis in Brasilien das Konzept des Flughafens als Freizeitort. Neben dem neu erstellten Terminal wurde in Florianópolis erstmalig in Brasilien ein Freizeit- und Vergnügungsbereich mit über 11’000m2 für Essens-, Einkaufs- und Konzertmöglichkeiten entwickelt. Auch die Zuschauerterrasse ist ein Publikumsmagnet. Sowohl am Flughafen in Florianópolis als auch in Vitória und Macaé werden diverse kulturelle und sportliche Anlässe für die breite Bevölkerung durchgeführt und unterstützt.
Zudem organisieren die brasilianischen Flughäfen mit Mehrheitsbeteiligung Aktivitäten mit gemeinnützigem und/oder Bildungscharakter für die lokale Bevölkerung, insbesondere für Kinder. Im Berichtsjahr wurde unter anderem für alle Flughafen-Angestellten ein Bike-Tag veranstaltet, um die Nutzung des Langsamverkehrs für den Arbeitsweg zu fördern. An den brasilianischen Standorten läuft zudem das Projekt «Água e Vida». Dieses umfasst Bildungs- und Sensibilisierungsarbeit für den Gewässerschutz sowie je eine jährliche Müllsammelaktion am Strand.
Müllsammelaktion am Strand in Florianópolis
Partner für Forschung und Lehre
Die Flughafen Zürich AG unterstützt Hochschulen und Unternehmen, die in Forschung und Lehre tätig sind, und leistet im regionalen Kontext wichtige Beiträge. Sie pflegt Beziehungen zu Universitäten und Hochschulen wie der Universität Zürich, der ETH Zürich, der Zürcher Hochschule der angewandten Wissenschaften (ZHAW), der Universität St. Gallen (HSG) oder der Hochschule Luzern und stellt personelle Ressourcen zur Verfügung, sei es als Dozierende aus der Praxis, für die Begleitung von Fallstudien oder für die Beurteilung von Abschlussarbeiten. Nicht zuletzt spielt die Flughafen Zürich AG auch als Arbeitgeberin für Absolventinnen und Absolventen eine Rolle. Hochschulen und Unternehmen nutzen den Flughafen Zürich zudem gerne als Plattform zur praxisnahen Forschung an neuen Technologien, im Speziellen für Aviatik Themen, aber auch allgemein im Bereich Fahrzeuge, Umweltschutz, Energie oder Sicherheit.
Das «Laboratório inovação» am Standort Florianópolis bringt Forschung und Entwicklung mit Praxispartnern am Flughafen zusammen und ermöglicht so die Etablierung von digitalen Innovationen am Flughafen. In Zusammenarbeit mit den Behörden und ausgewählten Fluggesellschaften wurde das Projekt zur Entwicklung von schlanken Boarding-Prozessen mit Nutzung von biometrischen Daten fortgeführt.
Sponsoring und Partnerschaften
Mit ihrem Sponsoring-Engagement leistet die Flughafen Zürich AG einen Beitrag zu einem vielfältigen kulturellen und gesellschaftlichen Leben in ihren Standortregionen, wobei Ziele und Vorgehen in einem Sponsoringkonzept festgehalten sind. Am Standort Zürich unterstützt das Unternehmen insbesondere Vereine und Veranstaltungen im direkten Flughafenumfeld. Mit einzelnen Akteuren geht das Unternehmen strategische Partnerschaften ein, beispielsweise mit Schweiz Tourismus, Zürich Tourismus oder mit dem Verkehrshaus der Schweiz. Neben Geldaufwendungen kommen auch Naturalleistungen zum Zuge. Beispielsweise werden Flächen für die Bewerbung von kulturellen oder sportlichen Anlässen in Zürich zur Verfügung gestellt.
Die am höchsten dotierten Sponsoringleistungen in der Region Zürich gingen im Berichtsjahr an die Young Flyers, welche die Flughafen Zürich AG als Hauptpartnerin unterstützt. Diesem Verbund von Eishockeyvereinen gehören über 650 Nachwuchsspielerinnen und Nachwuchsspieler an. Daneben profitieren viele kleinere lokale Vereine oder Organisationen von Sponsoringbeiträgen.
In Brasilien werden Kulturevents gefördert, die oftmals direkt am jeweiligen Flughafen stattfinden.
