Biodiversität

Biodiversität heisst Vielfalt von Arten und Lebensräumen. Die Flughafen Zürich Gruppe leistet an ihren verschiedenen Standorten ihren Beitrag, diese zu erhalten und zu fördern.

Relevanz

Die Flughafen Zürich Gruppe schützt den ökologischen Wert der Grünflächen an ihren Flughäfen und leistet einen Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der biologischen Vielfalt. 

Der Flughafen Zürich wurde ursprünglich mitten in ein Riedgebiet gebaut, weswegen der Flughafenperimeter bis heute ausgedehnte Gebiete mit besonders hohem ökologischem Wert beinhaltet. Von 953 Hektar Fläche, die der Perimeter insgesamt umfasst, besteht rund die Hälfte aus Grünflächen. Ein Mosaik von unterschiedlichen Lebensräumen bietet seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Rückzugsort, der dank des Flughafenzauns vor Störungen weitgehend geschützt ist. Total 74 Hektar sind Naturflächen mit Schutzstatus, darunter auch Flachmoorflächen von nationaler Bedeutung. Die im Flughafenperimeter vorhandenen Lebensräume, die im Schweizer Mittelland in Art und Qualität ansonsten selten geworden sind, gilt es zu erhalten.

74 ha
Naturschutzflächen

Auch an den Flughäfen im Ausland setzt sich die Flughafen Zürich Gruppe für den Erhalt der Biodiversität ein. Alle drei Flughäfen im Mehrheitsbesitz in Brasilien befinden sich in Küstennähe und damit angrenzend an sensible Ökosysteme. In Chile liegt an beiden Standorten das Flughafenareal und damit dessen Entwicklung und Unterhalt in den Händen der Behörden.

Ansatz

Internationale Vorschriften über den Betrieb eines Flughafens, die den Sicherheits- und Betriebsaspekten Rechnung tragen, verlangen oder empfehlen bestimmte Pflege- und Unterhaltsmassnahmen auf flughafennahen Grünflächen. Diese setzen für die Flughafen Zürich AG, zusammen mit den Anforderungen des Naturschutzes in den lokalen Gesetzgebungen, die Rahmenbedingungen für die Bewirtschaftung der nicht aviatisch genutzten Grünflächen.

Das Unternehmen trifft am Standort Zürich alle notwendigen Vorkehrungen, um den ökologischen Wert der geschützten Flächen auf dem Flughafenperimeter zu erhalten und deren durch die Behörden festgelegten Schutzziele zu erfüllen. Flachmoorflächen mit unterschiedlichen Lebensräumen sowie Wälder zählen dazu. Mit der Bewirtschaftung grosser Teile des Flughafengeländes als Langgraswiesen können Flugbetriebsinteressen und Interessen des Naturschutzes gleichzeitig erfüllt werden.

Die extensive Bewirtschaftung grosser Teile der Grünflächen sowie gezielte Pflegemassnahmen erhalten die Biodiversität oder steigern sie über die Jahre sogar. Sollen Grünflächen überbaut werden, so wird deren ökologischer Wert durch anerkannte Methoden festgestellt und die Flughafen Zürich AG sorgt anschliessend im Rahmen des betroffenen Bauprojekts anderswo für angemessenen Ersatz. Dabei verfolgt sie den Ansatz, als Ersatz möglichst hochwertige standortgerechte Lebensräume zu realisieren, die u.a. vom Bund als prioritär angesehen werden.

Auch in Brasilien ist der Erhalt der Biodiversität ein wichtiges Thema. In Macaé, wo eine neue Piste geplant ist und mit ihrer Erstellung auch Grünflächen beansprucht werden, wird im Rahmen des Bewilligungsprozesses der ökologische Wert der Lebensräume festgestellt und anschliessend an anderer Stelle angemessener Ersatz geleistet.

Für den Bau des neuen Flughafens in Noida, Indien, werden landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie Siedlungsflächen beansprucht. Naturschutzgebiete sind im Umland vorhanden, nicht jedoch auf dem Projektperimeter selbst. Der Baumbestand auf dem Gelände musste durch die Baubewilligung verpflichtend in weiten Teilen erhalten bleiben bzw. im Falle von Fällungen durch eine umfangreiche Wiederaufforstung kompensiert werden. Im Berichtsjahr wurden insgesamt über 1800 Bäume von 68 unterschiedlichen Arten verpflanzt. Die Verpflanzung von 178 Bäumen war obligatorisch, der Rest geschah freiwillig. Das Unternehmen ist verpflichtet, den Erfolg dieser Verpflanzung und Wiederaufforstung sicherzustellen und gegebenenfalls nachzubessern.

Für die im Vorjahr gestartete Bauphase wurde in Indien ein umfassendes Monitoring Programm aufgesetzt, das die Aspekte Boden, Trinkwasser, Abwasser, Luftqualität und Lärm abdeckt. Das Monitoring startete im September 2022 und hält in monatlichen Berichten die Auswirkungen auf die genannten Themen fest, damit gegebenenfalls rasch Massnahmen ergriffen werden können. Das mit den Bauarbeiten beauftragte Unternehmen ist verpflichtet, seinerseits die nötigen Massnahmen zu ergreifen, um eine Beeinträchtigung der natürlichen Umwelt zu verhindern.

Einer der sorgfältig verpackten und verpflanzten Bäume in Noida

Vogelschlag

Der Flughafen Zürich ist mit seinen Wäldern, Gewässern und grossen Freiflächen ein Anziehungspunkt für viele Vogelarten. Insbesondere grosse Vögel und Schwarmvögel können jedoch ein Sicherheitsrisiko für Flugzeuge darstellen. Kollisionen von Vögeln mit Flugzeugen (sogenannter Vogelschlag) können schwerwiegende Folgen haben und sind deshalb unbedingt zu vermeiden.

Die Flughafen Zürich AG ergreift verschiedene Massnahmen, um das Flughafengelände für die Vögel, die für die Sicherheit besonders gefährlich werden, weniger attraktiv zu machen und somit möglichen Kollisionen vorzubeugen. Die Bewirtschaftung der meisten offenen Flächen als extensiv genutzte Langgraswiesen ist eine davon, die auch an den Standorten in Brasilien angewandt wird. Das dient sowohl dem ökologischen Wert als auch der Vogelschlagprävention, denn hohes Gras erschwert den Greifvögeln das Erspähen von Beutetieren am Boden. Gleichzeitig können sich auch Schwarmvögel weniger gut niederlassen. Massgeschneiderte Massnahmen verkleinern zusätzlich das Nahrungsangebot. Zum Beispiel werden Wiesel speziell gefördert, weil sie als Beutegreifer die Greifvögel bei der Jagd nach Kleinsäugern konkurrenzieren.