Luftqualität

Die Flughafen Zürich Gruppe unternimmt grosse Anstrengungen, um den Ausstoss von Luftschadstoffen an ihren Flughäfen zu verringern. 

Relevanz

An Flughäfen entstehen diverse Luftschadstoffe, welche in folgende vier Quellgruppen unterschieden werden: Flugzeuge, Abfertigungsvorgänge, Flughafeninfrastruktur und landseitiger Verkehr. Die Schadstoffe entstehen hauptsächlich bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Kerosin, Erdgas, Heizöl, Diesel oder Benzin. Hinzu kommt beim Feinstaub der Abrieb von Reifen. Verglichen mit den übrigen Quellen haben die Flugzeuge den grössten Anteil an den Emissionen. 

Während mehrere verschiedene Luftschadstoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgestossen werden, sind folgende besonders relevant: Stickoxide (NOX), Feinstaub (PM), flüchtige organische Verbindungen (VOC) und Kohlenmonoxid (CO).

Luftschadstoffe können aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden: erstens die ausgestossene Menge an der Quelle, die sogenannten Emissionen, und zweitens die gemessene Konzentration an einem spezifischen Ort, die Immissionen. Emissionen und Immissionen stehen in einem komplexen Zusammenhang. Denn die Schadstoffe bleiben nach dem Ausstoss in der Atmosphäre nicht unverändert, sondern werden umgewandelt, verdünnt und transportiert, bevor sie als Immissionen, also als Schadstoffbelastung, wirksam werden.

Die Flughafen Zürich AG informiert transparent und vollständig über die Luftschadstoffsituation und ergreift Massnahmen, um die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten. 

Ansatz

Für den Flughafen Zürich existiert eine behördlich festgelegte Emissionsobergrenze, die den Stickoxidausstoss limitiert. Um deren Einhaltung nachzuweisen, führt die Flughafen Zürich AG ein Emissionsinventar, das festhält, welche Mengen pro Schadstoff jährlich ausgestossen werden. Schadstoffgrenzwerte für einzelne Emissionsquellen wie etwa Fahrzeuge oder Heizungsfeuerungen müssen ebenfalls eingehalten werden.

Die Immissionen, für die es ebenfalls Grenzwerte gibt, werden flächendeckend modelliert und gleichzeitig punktuell gemessen. Ein Messnetz erstreckt sich über den Flughafen und die Region. Es sind sowohl vollautomatische Messgeräte am Flughafen Zürich selbst im Einsatz als auch sogenannte Passivsammler, die den Leitschadstoff Stickstoffdioxid in der Umgebung messen. Um den Ausstoss von Luftschadstoffen zu reduzieren, ergreift die Flughafen Zürich AG Massnahmen in allen vier Quellgruppen, die nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch ihre Partner betreffen.

Um den Einsatz schadstoffärmerer Flugzeuge zu fördern, sind seit langem emissionsabhängige Landegebühren in Kraft. Zur Senkung der Emissionen stehen an allen Dock-Standplätzen stationäre Systeme für die Versorgung der Flugzeuge mit Strom und klimatisierter Luft zur Verfügung. Letzteres verursacht am Flughafen deutlich weniger Lärm-, CO2- und Schadstoffemissionen, als wenn die Flugzeuge für den gleichen Zweck ihre Hilfstriebwerke laufen liessen. Zudem sind im betrieblichen Ablauf Verfahren etabliert, um Wartezeiten mit laufenden Triebwerken bestmöglich zu verhindern. Im Bereich der Abfertigung ist die Umstellung von Verbrennungsmotoren für Fahrzeuge und Maschinen auf elektrische Antriebe in vollem Gang. Im Bereich der Infrastruktur helfen Sanierungen, Neubauten und betriebliche Optimierungen, den Bedarf an fossil erzeugter Wärme und damit die Schadstoffemissionen zu reduzieren. Der Flughafen Zürich fördert aber auch mit verschiedenen Massnahmen den öffentlichen Verkehr für die An- und Abreise zum und vom Flughafen, um gleichzeitig den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren.

Die Erholung bei der Anzahl Flugbewegungen zeigte sich auch in der Situation der Luftschadstoffe. Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Emissionsmengen der Luftschadstoffe am Flughafen Zürich erhöht und liegen noch rund 30 % unter den Werten von vor der Covid-19-Pandemie. Auch die Immissionen lagen tendenziell weiterhin etwas tiefer als im langjährigen Mittel. Der Jahresmittelwert für Stickstoffdioxid überstieg allerdings den Grenzwert, wie es auch vor der Pandemie schon der Fall gewesen war. Heute ist bekannt, dass die von Flughäfen direkt verursachten Luftschadstoffe nur in einem sehr begrenzten Umkreis von grösserer Bedeutung sind. Am Flughafen Zürich sind Wohngebiete nur in einem geringen Ausmass von Immissionen betroffen.

Der Flughafen Zürich ist hervorragend an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden

Beitrag des Flughafens Zürich zur Stickstoffdioxid-Belastung in der Region.

In Noida, Indien, wurde mit Aufnahme der Bautätigkeiten im Laufe des Berichtsjahres auch das Luftschadstoff-Monitoring gestartet. Die periodischen Messungen an zwei Standorten auf dem Projektgelände ergaben für alle gemessenen Schadstoffe (u.a. NO2, PM, CO, SO2) Werte unter den lokalen Grenzwerten. 

An den Standorten in Lateinamerika sind noch keine Informationen zur Luftschadstoffsituation verfügbar. In Florianópolis ist aber die Einführung eines Luftschadstoff-Monitoring-Programms in den nächsten Jahren geplant. 

Kennzahlen

Luftqualität Flughafen Zürich (Standort Zürich), GRI 305 – 7

 

Einheit

 

2018

 

2019

 

2020

 

2021

 

2022

NO x -Emissionen

 

Tonnen

 

1’381

 

1’396

 

535

 

611

 

1’005

davon Flugzeug 1)

 

Tonnen

 

1’273 2)

 

1’293 2)

 

469

 

539

 

929

davon Bodenabfertigung

 

Tonnen

 

46

 

42

 

19

 

22

 

32

davon Infrastruktur

 

Tonnen

 

40

 

41

 

38

 

39

 

32

davon landseitiger Verkehr

 

Tonnen

 

22

 

20

 

9

 

11

 

12

VOC-Emissionen

 

Tonnen

 

284

 

274

 

134

 

129

 

176

davon Flugzeug 1)

 

Tonnen

 

205 2)

 

190 2)

 

79

 

88

 

131

davon Bodenabfertigung

 

Tonnen

 

20

 

19

 

8

 

9

 

14

davon Infrastruktur

 

Tonnen

 

50

 

55

 

42

 

27

 

25

davon landseitiger Verkehr

 

Tonnen

 

10

 

9

 

5

 

5

 

7

CO-Emissionen

 

Tonnen

 

1’360

 

1’297

 

544

 

568

 

881

davon Flugzeug 1)

 

Tonnen

 

1’267 2)

 

1’209 2)

 

491

 

512

 

816

davon Bodenabfertigung

 

Tonnen

 

23

 

22

 

10

 

12

 

17

davon Infrastruktur

 

Tonnen

 

18

 

17

 

14

 

15

 

12

davon landseitiger Verkehr

 

Tonnen

 

52

 

48

 

28

 

29

 

36

PM-Emissionen

 

Tonnen

 

21

 

19

 

8

 

10

 

14

davon Flugzeug 1)

 

Tonnen

 

16 2)

 

15 2)

 

6

 

7

 

11

davon Bodenabfertigung

 

Tonnen

 

2

 

2

 

1

 

1

 

2

davon Infrastruktur

 

Tonnen

 

2

 

2

 

1

 

2

 

1

davon landseitiger Verkehr

 

Tonnen

 

0

 

0

 

0

 

0

 

0

1) Flugbetrieb im LTO-Zyklus (bis 915 m) unter Berücksichtigung effektiver Triebwerkleistungen, APU, Triebwerkstarts und Flugzeugzelle

2) Rückwirkende Anpassung der Berechnungsmethode