Energie

Der Flughafen Zürich benötigt beträchtliche Mengen Strom, Wärme und Kälte. Immer mehr davon wird mit nachhaltigen Technologien erzeugt.

Strategische Ziele

Die Flughafen Zürich AG verfolgt das Ziel, den Flughafen auch in Zukunft sicher, wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll mit Energie zu versorgen. Um dies zu erreichen, sollen der Primärenergieeinsatz reduziert, der Spitzenbedarf geglättet und die Energieautonomie erhöht werden. Zugleich müssen die Ziele des Klimaschutzes erfüllt werden.

INBETRIEBNAHME DES CIRCLE

Mit dem Bau des Circle, der im Berichtsjahr in Betrieb genommen wurde, zeigte die Flughafen Zürich AG, wie die CO2-freie Zukunft aussehen kann. Der Gebäudekomplex wurde nach Vorgaben der Gebäude-Labels LEED® PLATINUM und MINERGIE gebaut und setzt dabei auf alternative Energien und Effizienz. Im Sommer wird Abwärme der Kältemaschinen mittels der thermisch aktivierten Energiepfähle im Untergrund zwischengespeichert. Im Winter dienen die Energiepfähle dann umgekehrt als Wärmequelle für die Wärmepumpen. Eine Energieversorgung beinahe frei von fossilen Energieträgern für eine ganze Überbauung wird so möglich.

Auf den Dächern des Circle sind Photovoltaikanlagen installiert.

Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energie wie die Photovoltaik zur Stromproduktion oder untiefe Geothermie werden zunehmend zur Abdeckung des Energiebedarfs eingesetzt. Neben dem Circle werden auch das Dock E sowie zwei Gebäude des Werkhofareals mittels Erdsonden mit Wärme und Kälte versorgt. Und bei Um- und Neubauten wird stets die Eignung für eine Photovoltaikanlage geprüft.

Heizkraftwerk

Das flughafeneigene Heizkraftwerk liefert mittels Wärme-Kraft-Koppelung sowohl Strom als auch Wärme, die über ein ausgedehntes Fernwärmenetz verteilt wird. Auch die hauptsächlich mit Erdwärme versorgten Gebäude sind angeschlossen, um die Fernwärme zur Abdeckung von Spitzenlasten zu nutzen. Als Brennstoff wird zum grössten Teil Erdgas und in geringem Umfang Heizöl genutzt.

DIE SITUATION IM JAHR 2020

Stillgelegte Infrastruktur führte zu geringerem Energiebedarf.

Aufgrund der Coronapandemie und dem damit verbundenen Rückgang aller Aktivitäten (Flugbewegungen, Personenfrequenzen usw.) wurde am Flughafen Zürich im Berichtsjahr deutlich weniger Strom benötigt. Zusätzlich nahm die Flughafen Zürich AG gezielt Infrastrukturteile ausser Betrieb und reduzierte das Kühlen, um weitere Kosten zu sparen. Der Bedarf an elektrischem Strom lag bei 130ʼ406 MWh. Dies entspricht einem Rückgang von 20 %.

Beim Wärmebedarf wirkte sich die besondere Situation hingegen nicht so direkt aus. Der Heizbedarf war zeitweise sogar höher, weil interne Lasten (Personen, Elektroverbraucher) fehlten. Zugleich hat das Wetter einen grossen Einfluss. Im Berichtsjahr lag der Wärmebedarf somit mit 98ʼ039 MWh auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr.

Ausgedrückt in Primärenergie betrug der Gesamtbedarf 411ʼ709 MWh, was einer Reduktion um 17 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Begriff der Primärenergie bezieht auch die für die Erzeugung und die Übertragung nötige Energie mit ein, die eingesetzt werden muss, bevor die Energie in Form von Strom und Wärme nutzbar ist.

Aufgewendete Primärenergie für Strom und Wärme.

Grossverbrauchervereinbarung

Als Grossverbraucherin hat die Flughafen Zürich AG eine Vereinbarung mit der Baudirektion des Kantons Zürich abgeschlossen. Diese verpflichtet das Unternehmen bis zum Jahr 2030 zu einer durchschnittlichen jährlichen Effizienzsteigerung von 2 %, gemessen an der Anzahl Benutzereinheiten und der beheizten Fläche des Flughafens. Dank der gestaffelten Inbetriebnahme des Circle, der mit Fläche und Verbrauch erstmals mit eingerechnet wird, konnte die Zielvorgabe für den spezifischen Energieverbrauch auch im Berichtsjahr eingehalten werden.