Globales Klima

Netto null CO2-Emissionen bis 2050: Dies bleibt das Ziel der Flughafen Zürich AG. Um die Vorgabe zu erreichen, hat das Unternehmen im Berichtsjahr einen Absenkpfad definiert und ist neue Partnerschaften eingegangen.

Absenkpfad für CO2

Die Flughafen Zürich AG will bis ins Jahr 2050 ihre eigenen CO2-Emissionen auf netto null senken. Daran hält das Unternehmen weiter fest. Im Berichtsjahr konnten weitere konkrete Schritte unternommen werden, um diesem Ziel näher zu kommen.

Die Festlegung auf einen Absenkpfad mit entsprechenden Massnahmen im September ist ein wichtiger Pfeiler der Strategie, der für das gesamte Unternehmen Planungssicherheit schafft. Startend bei aktuell rund 27ʼ500 Tonnen CO2 sollen die Emissionen demnach schrittweise auf null verringert werden. Die Prioritäten wurden wie folgt festgelegt:

1. Verbrauchsreduktion auf der Nutzerseite
2. Effizienzsteigerung auf der Versorgerseite
3. Verzicht auf fossile Energieträger

Nachhaltige Treibstoffe für Flugzeuge

Im Januar des Berichtsjahres fand am Flughafen Zürich erstmals eine Flugzeugbetankung mit nachhaltigem Treibstoff (SAF, sustainable aviation fuel) statt. Die Flughafen Zürich AG hatte zusammen mit dem Abfertigungsunternehmen Jet Aviation und dem Hersteller Neste den Import einer beschränkten Menge SAF möglich gemacht. Das SAF stand für Geschäftsflugzeuge, die im Rahmen des WEF nach Zürich kamen, zur Verfügung.

David Paddock (President Jet Aviation), Thorsten Lange (Executive Vice President Neste) und Emanuel Fleuti (Leiter Umweltschutz Flughafen Zürich AG) bei der Erstbetankung mit nachhaltigem Treibstoff in Zürich.

Wichtige Partnerschaften

Im Mai des Berichtjahres ist die Flughafen Zürich AG eine Kooperation mit dem Hightechunternehmen Synhelion SA eingegangen. Dieses forscht daran, im grossen Umfang synthetischen Treibstoff aus Luft und Sonnenlicht zu produzieren, der somit fast CO2-neutral ist. Die Übereinkunft sieht vor, dass die Flughafen Zürich AG den Treibstoff aus einer Testanlage in der Schweiz ab voraussichtlich dem Jahr 2023 zu Selbstkosten kaufen und für ihre Fahrzeuge und Maschinen verwenden wird.

Im November des Berichtsjahres ist die Flughafen Zürich AG zudem der Initiative «Vorbild Energie und Klima» beigetreten. In der Initiative haben sich 15 Akteure zusammengeschlossen, die als Vorbild dafür dienen, wie die «Energiestrategie 2050» des Bundes umgesetzt werden kann.

CO2-Quellen

Die Flughafen Zürich AG trägt die Mengen an ausgestossenem CO2 jährlich in einem Inventar zusammen. Denn von den bekannten Klimagasen, die am Flughafen Zürich anfallen, ist das Kohlendioxid (CO2) das mit Abstand wichtigste.

Im Berichtsjahr wurde das Inventar von Klimagasen weiter verfeinert. Neu ins Inventar aufgenommen wurden klimawirksame Kältemittel der Kältemaschinen, die als CO2-Äquivalente erfasst werden; weiter CO2-Emissionen aus den Enteisermitteln und solche aus der Abfallverbrennung. Die Beiträge dieser neuen Quellen sind jedoch gering. Das Gesamtbild bleibt unverändert.

Gemäss den Standards des Treibhausgasprotokolls (GHG protocol) werden die CO2-Quellen in verschiedenen Einflusssphären, den sogenannten Scopes, zusammengefasst. Als Scope 1 werden die unternehmenseigenen Quellen bezeichnet. Dazu gehören im Wesentlichen die Wärmeversorgung, die eigene Stromproduktion und die Fahrzeugflotte der Flughafen Zürich AG. Bei Scope 2 handelt es sich um die CO2-Emissionen resultierend aus der extern produzierten Energie, namentlich dem elektrischen Strom. Scope 3 schliesslich umfasst alle übrigen Flughafenquellen. Dazu gehört die ganze Abfertigung, der Zubringerverkehr und die Flugzeuge.

AIRPORT CARBON ACCREDITATION

Seit 2010 lässt die Flughafen Zürich AG ihr Klimaschutzprogramm von Airport Carbon Accreditation (ACA) akkreditieren. ACA entstand 2009 auf Initiative des europäischen Flughafenverbands «ACI Europe». Es anerkennt Flughäfen weltweit, die ihre CO2-Emissionen in einem ersten Schritt inventarisieren und dann Massnahmen ergreifen, um sie zu senken. Die Flughafen Zürich AG ist seit Beginn auf der dritten Stufe akkreditiert. Dies bedeutet, dass das Unternehmen seine CO2-Emissionen stetig reduziert und die Partner unterstützt, ihre Emissionen ebenfalls zu senken.

Die Situation im Jahr 2020

Bedingt durch die aussergewöhnliche Situation der Pandemie fielen die CO2-Emissionen im Jahr 2020 in Scope 2 und 3 tiefer aus als im Vorjahr. Sie betrugen im Berichtsjahr 1ʼ212 Tonnen in Scope 2 (–26 %) und 1ʼ517ʼ055 Tonnen in Scope 3 (–64 %).

Die CO2-Emissionen in Scope 1 hingegen waren mit 26ʼ284 Tonnen gleich hoch wie im Vorjahr (+0.3 %). Der Grund dafür liegt im Wärmebedarf, der den weitaus grössten Teil dieser Emissionen in Scope 1 ausmacht und der auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr lag. Gewisse Gebäude verzeichneten pandemiebedingt einen starken Rückgang, andere hingegen einen Anstieg im Bedarf. 

CO2-Emissionen Flughafen Zürich AG nach Scopes seit 1997.