Wasser und Gewässerschutz

Der sorgsame Umgang mit Frischwasser ist für die Flughafen Zürich AG selbstverständlich. Ebenso die gezielte Reinigung von Schmutzwasser.

Frischwasser

Das Trinkwasser für den Flughafen Zürich stammt aus dem kommunalen Wasserversorgungsnetz der Stadt Kloten. Zusätzlich wird Grundwasser als Prozesswasser eingesetzt. Grundwasser wird ohnehin gefördert, um ältere Gebäude am Flughafenkopf, die nicht oder unzureichend abgedichtet sind, trocken zu halten. Für einen Teil der Toilettenspülungen wird zudem Niederschlagswasser eingesetzt, neu auch im Circle.

40 %

weniger Frischwasser als 2019

Frischwasserverbrauch Flughafen Zürich

 

2020

 

2019

 

2018

Trinkwasser (m 3 )

 

410’550

 

649’997

 

700’375

Grundwasser (m 3 )

 

100’980

 

188’230

 

124’119

Regenwasser (m 3 )

 

3’712

 

13’180

 

12’332

Total Frischwasser (m 3 )

 

515’242

 

851’407

 

836’826

Generelle Entwässerungsplanung

Analog den Gemeinden im Kanton Zürich, hat der Flughafen Zürich eine eigene generelle Entwässerungsplanung (GEP). Das Ziel ist, nach der Formel «vermeiden – trennen – reinigen» möglichst wenig Schmutzwasser zu produzieren. Die GEP enthält sowohl Massnahmen für eine gesetzeskonforme Entwässerung als auch Vorgaben zum Betrieb und Unterhalt der bestehenden Kanalisation und Pumpwerke.

Verschmutztes Wasser läuft aus dem Einleitkanal in die Retentionsfilterbecken.

Häusliches und Industrieabwasser

Am Flughafen fällt eine breite Palette an verschiedenen Abwasserarten an, die je gesondert behandelt werden. Das häusliche Abwasser, das beispielsweise von WC-Anlagen und Restaurantküchen stammt, wird vollumfänglich in die kommunale Abwasserreinigungsanlage (ARA) Kloten-Opfikon geleitet und dort gereinigt. Die ARA, an der die Flughafen Zürich AG zusammen mit Kloten und Opfikon beteiligt ist, wird zurzeit bei laufendem Betrieb umgebaut und erweitert. Inhalte von Fettabscheidern werden in eine Biogasanlage geliefert. Spezielle Abwässer, beispielsweise aus Werkstätten oder von den Flugzeugtoiletten, erfordern eine Vorbehandlung, bevor sie ebenfalls in die ARA geleitet werden.

Flugzeug- und Flächenenteisung

Flugzeuge und Betriebsflächen am Flughafen müssen im Winter eisfrei gehalten werden, damit ein sicherer Flugbetrieb gewährleistet ist. Der Winter 2019/20 war der mildeste seit Messbeginn. Damit gab es kaum Eis und Schnee und es wurde deutlich weniger Enteisermittel eingesetzt. Folglich entstand auch weniger verschmutztes Wasser, das gereinigt werden musste. Für die Flugzeugenteisung wurden 982 m3 Enteisungsmittel (Propylenglykol) eingesetzt (–54 % gegenüber Vorjahr). Für die Flächenenteisung auf Pisten, Rollwegen und Vorfeld waren es 112 m3 flüssige Enteisermittel (–92 %). Auf den Fahrstrassen, in den Parkhäusern und im Areal des Werkhofs wurden zusätzlich 60 Tonnen herkömmliches Tausalz eingesetzt.

Enteisungsmittelverbrauch Flughafen Zürich

 

2019/20

 

2018/19

 

2017/18

Flugzeugenteisungsmittel (m 3 )

 

982

 

2’113

 

2’152

Flächenenteisungsmittel Formiat flüssig (m 3 )

 

112

 

1’364

 

1’580

Flächenenteisungsmittel fest (Tonnen)

 

0

 

0

 

21

Tausalze für übrige Flächen (Tonnen)

 

60

 

349

 

329

Behandlungsgrad (Vorfeld, Pisten und Rollwege, %)

 

98

 

94

 

92

Behandlung der Enteiserabwässer

Das Enteisen von Flugzeugen mit Heisswasser und Propylenglykol sowie das Ausbringen von Enteisermitteln aus Kaliumformiat auf Betriebsflächen führt zu Abwasser, das mit Kohlenstoffverbindungen verunreinigt ist. Würde dieses Abwasser ungereinigt in natürliche Gewässer gelangen, so käme es dort zu einem Sauerstoffentzug und damit zu einer Belastung für die Wasserlebewesen. Um das zu verhindern, wird das Abwasser aufgefangen und je nach Kohlenstoffkonzentration unterschiedlichen Behandlungswegen zugeführt. Wasser, das nur gering belastet ist, wird zuerst durch Retentionsfilterbecken und anschliessend in die Glatt geleitet. Mittelstark belastetes Abwasser wird mit einer speziellen Anlage auf Grünflächen verregnet. Während der anschliessenden Passage durch den Boden wird das enthaltene Glykol vollständig auf biologischem Weg abgebaut. Für stark konzentriertes Abwasser besitzt die Flughafen Zürich AG zwei eigene Destillationsanlagen, wo das Glykol konzentriert und dann als Rohstoff der Industrie zugeliefert wird.

Der Behandlungsgrad des aufgefangenen Abwassers betrug im Winter 2019/20 98 % und lag damit leicht höher als im Vorjahr. Von den 227 t aufgefangenen Kohlenstoff gelangten 5 t (Vorjahr 30 t) beziehungsweise nur 2 % ohne Behandlung in die Glatt.

Behandlungsgrad des aufgefangenen Abwassers aus der Flugzeugenteisung.