Geschäftsentwicklung

Flugbetrieb am Standort Zürich

Der Flugbetrieb im Jahr 2024 war geprägt von steigenden Passagierzahlen und einer Ausweitung des Destinationsportfolios im Sommer- sowie im Winterflugplan. Insgesamt wurden 205 Destinationen (Vorjahr: 200) von 68 Airlines (Vorjahr: 60) angeflogen. Mit Blick auf die Angebotserweiterung ist hervorzuheben, dass Air India nach mehr als 25 Jahren wieder am Flughafen Zürich präsent ist: Die Airline bietet seit Juni 2024 vier wöchentliche Flüge zwischen Zürich und Neu-Delhi an. Insgesamt reisten im abgelaufenen Jahr 31.2 Millionen Fluggäste über den Flughafen Zürich, was einer Steigerung von 8 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. An Spitzentagen, insbesondere während der Sommer- und Herbstferienzeit, verzeichnete der Flughafen mehr als 110ʼ000 Passagiere.

Mit dem Weltwirtschaftsforum (WEF) 2024 im Januar und der Konferenz für den Frieden in der Ukraine im Juni erforderten gleich zwei internationale Grossanlässe mit politisch hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern erhöhte Sicherheitsmassnahmen und die Abwicklung einer beachtlichen Anzahl an zusätzlichen Flügen. Die erfolgreiche Abfertigung dieses Mehrverkehrs belegt die operative Belastbarkeit und Effizienz des Flughafenbetriebs.

Notwendige Rahmenbedingungen

Nach dem deutlichen «Ja» zu den Pistenverlängerungen im März war das Eintreffen der Plangenehmigung des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) für die Umrollung der Piste 10/28 im Frühling 2024 ein weiterer Schritt hin zur Realisierung der wichtigsten Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheitsmarge am Flughafen Zürich. Dieses Infrastrukturprojekt wird die Anzahl der Pistenkreuzungen um über 100’000 Bewegungen pro Jahr reduzieren und somit die Sicherheit und Effizienz des Flugbetriebs langfristig weiter verbessern. Zu mehr Sicherheit tragen auch die Pistenverlängerungen bei. Auch bei anspruchsvollen Bedingungen kann vermehrt so geflogen werden, wie es politisch vorgesehen ist. Geplante Landungen und Starts können so zudem pünktlicher erfolgen. Die Folge ist ein durchschnittlich früherer Betriebsschluss, also mehr Nachtruhe. Der Baustart der beiden langfristigen Infrastrukturprojekte ist nicht vor dem Jahr 2030 zu erwarten.

Mit Blick auf die Rahmenbedingungen war der Flughafen auch im vergangenen Jahr gefordert und wird gefordert bleiben: Die im Kanton Zürich eingereichte Nachtruhe-Initiative fordert weitere Restriktionen für den Flugbetrieb in Zürich. Um den Betrieb eines internationalen Drehkreuzes und die gute Erreichbarkeit der Schweiz im Einklang mit dem Bundesauftrag auch zukünftig sicherstellen zu können, braucht der Flughafen Zürich stabile Rahmenbedingungen. Ein wesentlicher Bestandteil sind die aktuellen Betriebszeiten von 06:00 bis 23:30 Uhr, wobei die letzte halbe Stunde dem bewilligungsfreien Verspätungsabbau dient.

Ein Meilenstein für die Passagierprozesse am Flughafen im Berichtsjahr war der Start eines Testbetriebs mit neuen CT-Scannern, die insbesondere den Passagierkomfort erhöhen werden. Der Abschluss der Testphase und die schrittweise Einführung dieser neuen Technologie ist ab Herbst 2025 geplant.

Im Berichtsjahr hat die Flughafen Zürich AG ausserdem die Übernahme der Dienstleistungen für Flugreisende mit eingeschränkter Mobilität (sogenannte PRM) vorbereitet und ab Januar 2025 die betroffenen Mitarbeitenden der Goldair AAS Assistance AG in die Flughafen Zürich AG integriert.

Im Jahr 2024 wurden für die Mitarbeitenden mit Kundenkontakt der Flughafen Zürich AG ausserdem neue Uniformen in modernem Design und mit hohen Ansprüchen an Qualität und Funktionalität eingeführt.

Mehrfach ausgezeichnet

Der Flughafen Zürich wurde im Berichtsjahr zum besten Flughafen Europas gekürt. Sowohl beim Airport Service Quality (ASQ) Award als auch beim World Travel Award erreichte er erneut den ersten Platz in seiner Kategorie. Mit dem World Travel Award wurde der Flughafen Zürich damit zum 21. Mal in Folge ausgezeichnet. Der ASQ Award in der Kategorie «Bester Flughafen Europas in der Kategorie 25 bis 40 Millionen Passagiere» ging seit 2018 ohne Unterbruch an den Flughafen Zürich. Im vergangenen Jahr wurde ausserdem die Website des Flughafens Zürich erstmals zur besten Flughafen-Website weltweit gekürt und erhielt den World Travel Tech Award. Davor wurde sie bereits zwei Mal als beste Flughafen-Website Europas ausgezeichnet.

Immobilien und kommerzielle Zentren am Standort Zürich

Das Immobiliengeschäft entwickelte sich auch 2024 positiv und bleibt ein stabiler und wichtiger Pfeiler für die Wertschöpfung der Flughafen Zürich AG.

Laufende Bauprojekte

Die Bauarbeiten im Projekt «Entwicklung landseitige Passagierflächen» (ELP) wurde im vergangenen Jahr weiter vorangetrieben und erreichten zum Ende des Berichtjahres einen Meilenstein: Die nächste Bauphase konnte gestartet werden, womit eine beachtliche Ausweitung des Bauperimeters im Airport Shopping sowie die damit verbundene Schliessung des Circle-Korridors verbunden ist. Zusätzlich gab es verschiedene Standortänderungen bei Shops, Gastroangeboten und Dienstleistungen sowie Schliessungen. Insgesamt stehen trotz grösserem Bauperimeter weiterhin über 50 Angebote im Airport Shopping zur Verfügung.

Auch die Erneuerung der Gepäcksortieranlage bei laufendem Betrieb schritt planmässig voran. Im Frühsommer 2024 konnten die Hauptarbeiten abgeschlossen werden. Im Anschluss daran startete die Ablösung der Anlagen im rund einen Kilometer langen Verbundtunnel zum Dock E und im Dock E selbst. Um auch während der Bau- und Umstellungsphase den Anteil zurückgebliebenes Gepäck möglichst tief zu halten, wird weiterhin mehr Personal eingesetzt und die Zusammenarbeit mit den involvierten Dienstleistern intensiviert.

Im April 2024 begannen ausserdem die Bauarbeiten für die neue Fracht Rächtenwisen im Osten des Flughafens. Mit dem Bau der neuen Frachtinfrastruktur als moderne Umschlag- und Lagerhalle kann die Flughafen Zürich AG dem Trend in Richtung Spezialfracht und Transport kleinteiliger Güter gerecht werden.

Ein weiteres wichtiges Bauprojekt konnte im Berichtsjahr abgeschlossen werden: Die in enger Kooperation mit SR Technics realisierte neue, hochmoderne Werkstätte für die Triebwerkswartung sowie die erneuerte zweite Testzelle wurden im September offiziell in Betrieb genommen.

The Circle

Mit seinen mehr als 50 internationalen und nationalen Unternehmen mit über 5ʼ000 Mitarbeitenden hat sich der Circle als Business- und Dienstleistungsadresse etabliert. Die Vermietungsquote liegt bei über 90 %.

Die Hotellerie- und Gastroangebote verzeichneten eine sehr hohe Auslastung. Zahlreiche Events wie die Übertragung der Spiele der Fussball-Europameisterschaft, das Musik- und Lichtfestival Zauberpark oder das Herbstfest erreichten hohe Besucherzahlen.

Die schweizweite Geschäftsaufgabe von Jelmoli betraf auch die Filialen im Circle. Die frei gewordenen Flächen konnten an die Confiserie Bachmann ab Mai 2025 sowie an zwei Pop-ups mit Produkten von innovativen Schweizer Unternehmen vermietet werden. Mit Novu Campus, dem SAP Experience Center, Schneider Electric, Grenke Leasing und BE-terna Automationen konnten auch im Berichtsjahr neue Mieter im Circle begrüsst werden.

Airport Shopping und Airside Center

Nicht zuletzt aufgrund der hohen Nachfrage nach Flugreisen, aber auch mit Blick auf den Flughafen Zürich als beliebtes Ausflugs- und Shoppingziel stiegen auch im Jahr 2024 die Partnerumsätze im Airport Shopping sowie im Airside Center. Im Airside Center konnten verschiedene neue und attraktive Angebote lanciert werden, wie zum Beispiel Zegna, Hour Passion und Pre Loved Luxury.

Mit der Eröffnung der erneuerten landseitigen Passagierflächen nach Abschluss der Bauarbeiten im Herbst 2027 werden den Besucherinnen und Besuchern sowie den Fluggästen im Airport Shopping neue, attraktive Retail- sowie Gastro-Angebote und grosszügigere Wege zur Verfügung stehen.

Auch der Flughafen als Ausflugsziel zog viele Besucherinnen und Besucher an: 270ʼ000 Personen besuchten die Zuschauerterrassen, 75ʼ000 nahmen an Führungen oder Rundfahrten teil.

Entwicklungsprojekte und Infrastruktur am Standort Zürich

Die Weiterentwicklung der Infrastruktur am Flughafen Zürich mit Blick auf die zukünftigen Anforderungen wurde auch im vergangenen Jahr weiter vorangetrieben. Das Vorprojekt für den ab 2030 startenden Bau des neuen Docks A mit Wurzel und Tower erzielte wichtige Fortschritte und wird voraussichtlich im Verlauf des Jahres 2025 zum Abschluss gebracht. Bereits gestartet werden konnte im abgelaufenen Jahr mit den Arbeiten für den neuen Modulbau. Dieser dient als Ersatzstandort für wegfallende Infrastruktur während des Baus des neuen Docks A und wird auf der Südseite des Docks B realisiert. Im vergangenen Jahr konnten ausserdem die neuen Standplätze in der Zone West in Betrieb genommen und das Plangenehmigungsgesuch für den Bau eines neuen Terminalgebäudes für Business-Aviation-Passagiere, einschliesslich zugehöriger Administrationsinfrastruktur, eingereicht werden.

Um den Kapazitätsengpässen bei den Parkplätzen zu Spitzenzeiten und mit Blick auf den zu erwarteten Anstieg an lokalen Fluggästen zu begegnen, wird zusätzlich zum laufend weiter ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz im Gebiet Oberhau ein neues Parkhaus geplant. Das Projekt wurde nach einer Sistierung während der Pandemie neu aufgesetzt und befindet sich in einer frühen Planungsphase.

ZRH Innovation Hub

Um die Innovationskraft des Flughafens Zürich zu stärken und ausserhalb des operativen Tagesgeschäfts neue Trends und Technologien prüfen und ihren Nutzen für den Flughafen Zürich analysieren zu können, nahm der ZRH Innovation Hub Anfang 2024 seinen Betrieb auf. Im Verlauf des Jahres konnte ein Memorandum of Understanding mit den Flughafenpartnern Swiss International Air Lines und Swissport unterzeichnet werden, das die Absicht unterstreicht, gemeinsam innovative Lösungen für weiter verbesserte Kundenerlebnisse und Effizienzsteigerungen zu entwickeln.

Gearbeitet wurde im vergangenen Jahr bereits an Projekten im Bereich «Boarding», «Gepäckausgabe» oder «Data-Predictions». Bereits weit fortgeschritten ist das Projekt «Automatisiertes Fahren auf dem Vorfeld», das ab dem Frühjahr 2025 am Flughafen Zürich getestet wird. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr verschiedene Technologien sowie der Einsatz von künstlicher Intelligenz getestet. Zudem wurde eine App für die Apple Vision Pro entwickelt, die die Vorteile des Standorts Flughafen für potenzielle Mieter virtuell erlebbar macht oder das künftige neue Dock A im Metaverse abbildet.

Internationales Flughafengeschäft

Indien

Das grösste Auslandsprojekt der Flughafen Zürich AG, der Bau des Noida International Airport im Grossraum von Delhi, schreitet weiter voran. Nach erfolgreicher Fertigstellung wesentlicher Infrastrukturen wie der Piste, von Rollwegen und Vorfeldflächen sowie des Kontrollturms wurden im Oktober 2024 Kalibrierungsflüge zur Einrichtung und Einstellung der Navigations- und Landesysteme erfolgreich durchgeführt. Im Dezember folgten die Validierungsflüge zur Überprüfung der Funktionsweise der Systeme mit der ersten Landung eines Linienflugzeugs auf der Piste. Beide Ereignisse markieren entscheidende Schritte auf dem Weg zur bevorstehenden Inbetriebnahme. Zudem konnten alle relevanten Konzessionen für den Betrieb vergeben werden.

Dank einer Partnerschaft mit dem Unternehmen Tata Power wird der Flughafen nach Inbetriebnahme bereits mehr als 50 % seines Energiebedarfs aus Solar- und Windenergie decken können und unterstreicht damit sein Engagement, bis 2030 netto null Treibhausgas-Emissionen zu erreichen.

Lateinamerika

Die Flughafen Zürich Gruppe konnte in Lateinamerika an ihren Flughäfen im Mehrheitsbesitz im Jahr 2024 mehr als 14 Millionen Passagierinnen und Passagiere begrüssen.

2024 markierte die zehnjährige Präsenz im Markt Brasilien. Im Februar des vergangenen Jahres wurde offiziell der Betrieb des internationalen Flughafens in Natal mit einer auf bis zu 6.5 Millionen Passagiere pro Jahr ausgelegten Kapazität übernommen. Erste Massnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur und des Passagiererlebnisses wurden eingeleitet, um die Qualität langfristig zu steigern.

Am Flughafen Florianópolis wurde im vergangenen Jahr das fünfjährige Bestehen des neuen Terminals gefeiert. Im Juli 2024 stellte der Flughafen mit 480’000 Passagieren einen neuen Monatsrekord auf. Darüber hinaus wurde mit TAP Portugal im September 2024 erstmals eine Direktverbindung nach Europa (Lissabon) etabliert, was Florianópolis zur drittgrössten internationalen Flugdrehscheibe in Brasilien macht.

In Macaé wurden Ende 2024 die Bauarbeiten an der neuen Piste abgeschlossen. Es wird erwartet, dass diese neue Piste 05/23 in den nächsten Wochen die Betriebszulassung vom brasilianischen Regulator erhält. Ebenfalls im vergangenen Jahr wurden in Vitória 15 neue Immobilienprojekte erfolgreich gestartet und teilweise bereits umgesetzt. Beide Entwicklungen stärken die Position dieser Flughäfen als wirtschaftliche und logistische Knotenpunkte.

Im November 2024 wurde die Terminalerweiterung am Flughafen Iquique eröffnet. Die Erweiterung wird die Kapazität des Flughafens erheblich steigern und das Reiseerlebnis für Fluggäste weiter verbessern.

Die Fortschritte in unseren Flughafenkonzessionen in Indien und Lateinamerika im vergangenen Jahr belegen, wie die Flughafen Zürich AG ihr internationales Geschäft als wichtigen Ertragspfeiler ausbaut und gleichzeitig hohe Standards in Nachhaltigkeit, Infrastruktur und Kundenzufriedenheit setzt.

Klima und Energie am Standort Zürich

Den grössten Hebel im Klimaschutz hat die Flughafen Zürich AG bei der Verringerung ihrer unternehmenseigenen Treibhausgasemissionen im Bereich der Energieproduktion. Das Ziel netto null bis 2040 wird erreicht durch diverse Massnahmen, die im Masterplan Energie und Dekarbonisierung Immobilien (MEDI) 2040 und in der Roadmap Fahrzeuge und Maschinen festgehalten sind. Sie können grob in vier Pfeiler unterteilt werden: Erstens die Reduktion des Energieverbrauchs in Gebäuden, die optimiert und saniert oder als Ersatz neu gebaut werden. Zweitens wird die Energieversorgung auf erneuerbare Quellen umgestellt – etwa mit der Etablierung von Geothermie und einem neuen Wärme- und Kälteverbund. Hierfür wurde im Jahr 2024 einerseits die Erkundung einer eiszeitlichen Rinne unterhalb des Flughafens zur Nutzung als saisonaler Speicher weiter vorangetrieben. Andererseits wurde eine neue Energiezentrale sowie ein Niedertemperaturnetz geplant. Beides wird voraussichtlich im Jahr 2025 in die Realisierungsphase gehen. Pfeiler drei und vier sind der Ausbau der Stromproduktion über Photovoltaikanlagen sowie die Umstellung der eigene Fahrzeugflotte auf Elektromobilität. So wurde Ende 2024 das erste Abfallsammelfahrzeug mit elektrischem Antrieb als Ersatz für einen fossil betriebenen LKW in Betrieb genommen. Es ergänzt die bereits 80 Elektro-Fahrzeuge der Flughafen Zürich AG. Ab 2027 werden ausserdem einige Passagierbusse, für die heute fossiler Treibstoff genutzt wird, mit Solar-Diesel betrieben. Im abgelaufenen Jahr hat die Flughafen Zürich AG dafür einen Abnahmevertrag mit dem Schweizer Cleantech-Unternehmen Synhelion unterschrieben. Dies ist einerseits ein wichtiges Puzzleteil bei der Umstellung der Fahrzeugflotte auf erneuerbare Antriebe und andererseits ein Beitrag zur Etablierung von Solartreibstoffen auf dem Markt.

Im Berichtsjahr hat die Flughafen Zürich AG ihr Engagement für eine nachhaltigere Zukunft zudem mit einem Beitritt zu den Verbänden swisscleantech, Charta «Kreislauforientiertes Bauen» und SPIN (Swiss Power-to-X Collaborative Innovation Network) bekräftigt. Als grosse Infrastrukturbetreiberin mit rund 130 Gebäuden verfügt die Flughafen Zürich AG gerade mit dem kreislauforientierten Bauen über einen weiteren wichtigen Hebel für den Klimaschutz. Im vergangenen Jahr wurde zum Beispiel der alte Beton bei der Sanierung der Piste 10/28 als Zuschlagstoff für Beton in den Kreislauf rückgeführt. Im Anschluss kam bei den Bauarbeiten für die Entwicklung der landseitigen Passagierflächen Recyclingbeton zum Einsatz.

Unternehmenskultur am Standort Zürich

Im Berichtsjahr hat die Flughafen Zürich AG eine umfassende Umfrage unter Schichtarbeitenden durchgeführt, deren Ergebnisse zu konkreten Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen führten. Dazu gehören unter anderem eine Erhöhung der Ausgleichsruhezeit für Nachtarbeit sowie eine Anhebung bestimmter Zuschläge.

Ebenfalls wurde eine Teambarometer-Umfrage eingeführt, die zwei Mal jährlich stattfinden wird. Sie misst mittels acht Fragen die Zufriedenheit und Weiterempfehlungsbereitschaft der Mitarbeitenden und wie die Werte in den Teams gelebt werden. Die Weiterempfehlungsbereitschaft, der sogenannte Employee Net Promoter Score, liegt auf einem hohen Niveau.

Auch die COACH-Werte – Collaborative, Open, Agile, Committed, Human – wurden im Jahr 2024 mittels verschiedener Aktivitäten weiter in der Unternehmenskultur verankert. Im Vordergrund stand im Berichtsjahr das Thema «Agilität» mit Fokus auf die Veränderungsbereitschaft und Flexibilität der Mitarbeitenden. Während der «Wertewochen» standen vielfältige Angebote und Führungen zur Verfügung sowie Infostände zu Schwerpunkt-Themen wie «Vielfalt und Werte», «Inclusion & Diversity» und «Agile Arbeitsmethoden».

Um Schülerinnen und Schülern, Studierenden und anderen Interessierten die Vielfalt und Attraktivität der verschiedenen Berufsfelder am Flughafen Zürich zu präsentieren, wurden 2024 zusammen mit verschiedenen Flughafenpartnern erstmals «Berufstage» durchgeführt. Rund 700 Personen haben an den über 70 Angeboten teilgenommen.

Um den Anforderungen des Arbeitsmarkts auch in Zukunft gerecht zu werden, investiert die Flughafen Zürich AG in vielfältige Massnahmen zum Erhalt und zur Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität einerseits und zur Kompetenzerweiterung der Mitarbeitenden andererseits. So wurde unter anderem der jährliche Ferienanspruch um zwei Tage erhöht und die Wochenarbeitszeit von 42 auf 41 Stunden ab dem Jahr 2025 gesenkt. Im abgelaufenen Jahr startete das Unternehmen unter Leitung des ZRH Innovation Hub ein Pilotprojekt zur Nutzung von Microsoft 365 Copilot. Mit Blick auf dessen Erfolg und die zunehmenden Möglichkeiten, die KI zur Effizienzsteigerung bietet, wurde Ende 2024 entschieden, Microsoft 365 Copilot am Standort Zürich auszurollen.

Das firmeninterne Grossprojekt «S4US» wurde auch im vergangenen Jahr mit Hochdruck und einem abteilungsübergreifenden Projektteam vorangetrieben. Das Projekt zur Einführung des neuen SAP-Systems soll einen wichtigen Beitrag zu Prozessoptimierungen und -standardisierungen leisten. Die Umstellung auf die neue Softwarelösung SAP S/4HANA ist für das Jahr 2027 vorgesehen.