Finanzielle Entwicklung
Das Wachstum des Verkehrsaufkommens und der Non-Aviation-Erträge führte im Berichtsjahr zu neuen Rekordwerten auf Stufe Ertrag, Betriebs- und Konzernergebnis. Das Konzernergebnis stieg auf CHF 326.7 Mio. (Vorjahr: CHF 304.2 Mio.) und übertraf damit erstmals das Niveau von 2019. Die Ausschüttung an die Aktionäre soll aufgrund des erfreulichen Ergebnisses von CHF 5.30 auf CHF 5.70 je Aktie erhöht werden.
Ergebnisentwicklung
Aviation-Erträge
Aufgrund des gestiegenen Verkehrsaufkommens am Flughafen Zürich erhöhten sich die Einnahmen aus Flugbetriebsgebühren im Berichtsjahr um CHF 40.8 Mio. beziehungsweise 8 % auf CHF 580.1 Mio.
Die Aviation-Entgelte sowie die übrigen Aviation-Erträge beliefen sich im Berichtsjahr auf CHF 92.7 Mio., was einer Zunahme von CHF 21.9 Mio. gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser überproportional hohe Anstieg von 31 % ist insbesondere auf die Anfang 2024 erfolgte Erhöhung der Nutzungsentgelte im Zusammenhang mit der Erneuerung der Gepäcksortier- und Gepäckförderanlage zurückzuführen.
Insgesamt entwickelten sich die Aviation-Erträge aufgrund der oben beschriebenen Erhöhung der Aviation-Entgelte besser als die Wachstumsrate der Passagierzahlen und stiegen von CHF 610.1 Mio. auf CHF 672.8 Mio. (+10 %). Verglichen mit dem Jahr 2019 betrugen die Aviation-Erträge 102 %.
Non-Aviation-Erträge
Die Non-Aviation-Erträge nahmen im Berichtsjahr um 4 % auf CHF 653.5 Mio. zu, was rund 119 % der Erträge des Jahres 2019 entspricht.
Das Total der Kommerz- und Parkingerträge erhöhte sich im Vorjahresvergleich auf insgesamt CHF 276.5 Mio. (+5 %). Dabei wiesen die Werbeflächen und Promotionen das höchste relative Wachstum auf, was unter anderem auf die höheren Passagierzahlen zurückzuführen ist.
Die Immobilienerträge entwickelten sich ebenfalls positiv und erreichten mit einem Anstieg von CHF 0.9 Mio. im Berichtsjahr ein neues Rekordhoch von CHF 197.4 Mio. Der Rückgang der Energie- und Nebenkostenverrechnungen um CHF –4.3 Mio. wurde von höheren Mieterträgen in Höhe von CHF 5.1 Mio. ausgeglichen. Der erwartete Rückgang bei den Energie- und Nebenkostenverrechnungen ist hauptsächlich auf niedrigere Energie- und Abfallkosten zurückzuführen, die an die Mieter weitergegeben werden können.
Die Erträge aus Dienstleistungen stiegen im Berichtsjahr hauptsächlich aufgrund des höheren Passagieraufkommens um 3 % auf CHF 48.7 Mio. an.
Das internationale Geschäft wuchs weiter und profitierte unter anderem von der Übernahme des Flughafens in Natal, Brasilien, im Februar 2024. Der Flughafen in Florianópolis, Brasilien, verzeichnete aufgrund der temporären Schliessung des nahegelegenen Flughafens in Porto Alegre eine deutliche Zunahme der Passagierzahlen. Die Erträge aus internationalen Flughafenkonzessionen stiegen auf CHF 100.9 Mio.
Eine Verringerung der Bautätigkeiten in Lateinamerika im Vergleich zum Vorjahr führte zu einem Rückgang der Erträge aus Bauvorhaben («Concession Accounting») um 30 % auf CHF 26.9 Mio. Insgesamt stiegen die Erträge im internationalen Flughafengeschäft um 11 % auf CHF 130.9 Mio. Bereinigt um die für die Erfolgsrechnung neutralen Erträge aus Bauvorhaben wuchsen die Erträge im internationalen Flughafengeschäft um 31 % oder CHF 24.9 Mio.
Betriebskosten
Die gesamten Betriebskosten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 6 % auf CHF 593.3 Mio. Die bereinigten Betriebskosten (ohne Aufwendungen aus Bauvorhaben) verzeichneten einen Anstieg von 9 % auf CHF 566.5 Mio. Die bereinigten Betriebskosten lagen 17 % über dem Niveau von 2019.
Der Personalaufwand erhöhte sich im Berichtsjahr um 11 % auf CHF 244.9 Mio., was hauptsächlich auf den Personalaufbau und den Teuerungsausgleich zurückzuführen ist. Darin enthalten ist ebenfalls eine Bewertungsanpassung der Pensionskassenverbindlichkeiten von CHF 3.3 Mio. aufgrund der Erhöhung des Umwandlungssatzes. Auch die Kosten für Polizei und Sicherheit stiegen aufgrund des höheren Passagieraufkommens sowie des Teuerungsausgleichs um CHF 13.3 Mio. auf CHF 129.9 Mio. (+11 %).
Wie erwartet, verzeichneten die Energie- und Abfallkosten aufgrund von Tarifsenkungen bei Elektrizität und Fernwärme einen Rückgang von CHF –4.5 Mio. (–9 %) auf CHF 44.4 Mio.
Der Kostenblock für Verkauf, Marketing und Verwaltung erhöhte sich um 18 % auf CHF 58.0 Mio. Dieser Anstieg war hauptsächlich auf zusätzliche externe Unterstützung, Preiserhöhungen bei IT-Software und diverse Verwaltungskosten zurückzuführen.
Betriebs- und Konzernergebnis
Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg im Vergleich zum Vorjahr um CHF 56.3 Mio. auf CHF 733.0 Mio., was einem Zuwachs von 8 % entspricht und einen neuen Rekordwert darstellt. Die EBITDA-Marge lag weiterhin bei hohen 55.3 %. Verglichen mit dem Jahr 2019 liegt das EBITDA 14 % höher.
Die Abschreibungen und Amortisationen erhöhten sich im Berichtsjahr auf CHF 299.5 Mio. (+4 %). Dieser Anstieg ist unter anderem auf neue Projektaktivierungen für die Gepäcksortieranlage und die Inbetriebnahme der Vorfelderweiterung in der Zone West zurückzuführen. Ebenfalls enthalten ist eine Wertminderung des chilenischen Flughafens in Iquique in Höhe von CHF 7.8 Mio. Die Verzögerung der Inbetriebnahme und Kostensteigerungen des neuen Terminals sowie angepasste Annahmen bezüglich der künftigen Entwicklung der Erträge und Aufwendungen waren hierfür die Hauptgründe.
Das Finanzergebnis veränderte sich von CHF –12.2 Mio. auf CHF –20.1 Mio. Am Standort Zürich sanken die Zinsaufwendungen aufgrund einer Reduktion der Verschuldung. Bei den internationalen Gesellschaften hingegen nahm die Verschuldung zu, was insgesamt zu höheren Finanzaufwendungen führte.
Das Konzernergebnis für das abgeschlossene Jahr konnte um 7 % auf CHF 326.7 Mio. gesteigert werden (Vorjahr: CHF 304.2 Mio.), was einen neuen Rekordwert markiert.
Investitionen
Insgesamt hat die Flughafen Zürich AG im Berichtsjahr CHF 570.9 Mio. (Vorjahr: CHF 437.7 Mio.) in Sachanlagen, Projekte in Arbeit sowie Flughafenbetreiberprojekte investiert, davon CHF 292.5 Mio. am Standort Zürich (Vorjahr: CHF 234.4 Mio.).
Das bedeutendste Einzelprojekt am Standort Zürich war die Erneuerung und Erweiterung der Gepäcksortieranlage. Zu den weiteren wesentlichen Projekten gehörten die Entwicklung der landseitigen Passagierflächen, die Vorbereitungsarbeiten zur Entwicklung des Flughafenkopfs (neues Dock A, Tower sowie Dockwurzel etc.) und die Vorfelderweiterung in der Zone West.
Vermögens- und Finanzlage
Per Ende 2024 beliefen sich die flüssigen Mittel und Festgelder (ohne Lärmfonds) auf CHF 308.9 Mio., wobei etwas mehr als CHF 200 Mio. auf den Standort Zürich entfielen.
Im Mai 2024 konnte die fällig werdende Anleihe über CHF 300 Mio. ohne langfristige Refinanzierung zurückbezahlt werden.
Ausgehend vom operativen Cashflow in Höhe von CHF 641.6 Mio. und den Investitionen in Sachanlagen, Projekte in Arbeit sowie Flughafenbetreiberprojekte von insgesamt CHF 570.9 Mio. resultierte für das Berichtsjahr ein Free Cashflow von CHF 70.7 Mio. (Vorjahr: CHF 242.8 Mio.).
Dividende für das abgelaufene Finanzjahr 2024
Die bisherige Ausschüttungsquote von rund 40 % des um Sondereffekte bereinigten Reingewinns wird beibehalten und als ordentliche Dividende ausgeschüttet. Wie in den Vorjahren soll zusätzlich zur ordentlichen Dividende eine Zusatzdividende aus den Kapitaleinlagereserven ausgeschüttet werden.
Der Verwaltungsrat beantragt somit der Generalversammlung die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende in der Höhe von CHF 4.30 je Aktie sowie einer Zusatzdividende über CHF 1.40 je Aktie.