Wasser

Ein sorgsamer Umgang mit der Ressource Wasser und die Reinigung von Abwässern ist für die Flughafen Zürich Gruppe selbstverständlich.

Relevanz

Sauberes Wasser ist eine kostbare Ressource, zu der die Flughafen Zürich AG an all ihren Standorten Sorge trägt. Das Unternehmen reduziert den Bezug von Frischwasser auf das Notwendigste und sorgt für die korrekte Reinigung von Abwässern, um die Gewässer sauber zu halten. An Flughäfen fällt eine breite Palette an unterschiedlichen Abwasserarten an, die gesondert behandelt werden müssen. So zum Beispiel das häusliche Abwasser, Abwässer aus Werkstätten oder von Flugzeugtoiletten sowie die Abwässer von den Flugbetriebsflächen und der Flugzeugenteisung.

Ansatz

Frischwasser

Der Flughafen Zürich bezieht das Trinkwasser aus dem kommunalen Versorgungsnetz der Stadt Kloten. Zugleich pumpt er selbst Grundwasser. Der Grund liegt darin, dass Teile der Infrastrukturbauten in grundwasserführendem Untergrund stehen. Sie könnten bei einem Anstieg des Grundwasserspiegels über ein kritisches Niveau gefährdet werden. Das gepumpte Grundwasser dient als Prozesswasser und wird für die Toilettenspülungen eingesetzt. Für einen Teil der Toilettenspülungen wird zudem Niederschlagswasser, gesammelt auf Dächern, eingesetzt, was zugleich mithilft, den Abfluss von Niederschlagswasser zu steuern. Aufgrund von Bauarbeiten im Bereich Flughafenkopf war der Grundwasserbezug im Berichtsjahr nicht wie gewohnt möglich, weshalb stattdessen mehr Trinkwasser eingespiesen werden musste.

Die Flughäfen der Flughafen Zürich Gruppe in Lateinamerika beziehen ihr Trinkwasser ebenso vom öffentlichen Netz und setzen laufend Massnahmen um, um den Bedarf an Frischwasser zu reduzieren. Unter dem Namen «Aqua Project» werden diverse Massnahmen an den Flughäfen in Brasilien zusammengefasst mit folgenden drei Stossrichtungen: Die Aufbereitung von gebrauchtem Wasser, die Bedarfsreduktion und die genaue Messung des Verbrauchs. Im Berichtsjahr wurden beispielsweise Massnahmen umgesetzt, um am Flughafen in Vitória das Kondenswasser der stationären Klimatisierungsanlagen für Flugzeuge aufzufangen und so der weiteren Verwendung als Grauwasser zugänglich zu machen. 

In Noida, Indien, ist geplant, den Frischwasserbedarf zu 80 % mit aufbereitetem Regenwasser zu decken. Weil der Flughafen Noida in einer tropischen Zone mit saisonalen Starkniederschlägen liegt, soll das Regenwasser in Tanks gespeichert werden, um es später im Jahr verwenden zu können.

Abwasser

Analog den Gemeinden im Kanton Zürich hat der Flughafen Zürich einen eigenen generellen Entwässerungsplan (GEP), der die Grundlage für den Gewässerschutz auf dem Flughafengelände bildet. Das Ziel ist, nach der Formel «vermeiden – trennen – reinigen», möglichst wenig Schmutzwasser zu produzieren. Der GEP enthält sowohl Massnahmen für eine gesetzeskonforme Entwässerung der Flughafenflächen als auch Vorgaben zum Betrieb und zum Unterhalt der bestehenden Kanalisation sowie der Pumpwerke.

Dem Prinzip des GEP folgend, werden die am Flughafen Zürich anfallenden Abwässer getrennt und je auf geeignete Art und Weise behandelt. Das häusliche Abwasser, das beispielsweise von Toilettenanlagen und Restaurantküchen stammt, wird vollumfänglich in die kommunale Abwasserreinigungsanlage (ARA) Kloten-Opfikon geleitet und dort gereinigt. Inhalte von Fettabscheidern werden in eine Biogasanlage geliefert. Spezielle Abwässer, beispielsweise aus Werkstätten oder von den Flugzeugtoiletten, erfordern eine Vorbehandlung, bevor sie ebenfalls in die ARA geleitet werden.

Die ARA selbst wurde in den vergangenen sieben Jahren bei laufendem Betrieb modernisiert und erweitert. Die Behandlung des Abwassers mit einem neuen biologischen Verfahren ermöglicht den Ersatz von herkömmlichen Reinigungsstufen bei geringerem Energieaufwand und weniger Platzbedarf.

Die Flughäfen in Lateinamerika verfügen alle über eine eigene ARA, aus welcher das gereinigte Wasser in Gewässer eingeleitet oder, wie in Florianópolis in Brasilien und Antofagasta in Chile, direkt für die lokale Bewässerung genutzt wird. Auch in Noida, Indien, ist eine ARA im Bau, die das Wasser so aufbereitet, dass es als Grauwasser, zum Beispiel für Kühlung und Bewässerung genutzt werden kann.

Flugzeug- und Flächenenteisung

Um einen sicheren Flugbetrieb zu gewährleisten, müssen im Winter sowohl die Flugzeuge als auch die Betriebsflächen am Flughafen Zürich eisfrei gehalten werden.

Der Winter 2023/2024 war geprägt durch ausserordentlich hohe Niederschlagsmengen. Die Temperaturen lagen zwar deutlich über der Norm, weshalb nur durchschnittlich viel Schnee fiel. Aufgrund der häufigen Niederschlagsereignisse lag der Bedarf an Flächenenteisungsmitteln dennoch deutlich über der üblichen Menge. Anders bei den Flugzeugenteisungsmitteln: Deren eingesetzte Menge war im langjährigen Durchschnitt. Für die Enteisung von Flugzeugen wird Propylenglykol verwendet, während bei der Flächenenteisung Formiate zum Einsatz kommen. Auf Fahrstrassen, in Parkhäusern sowie im Werkhofareal wird herkömmliches Streusalz genutzt.

Das mit Enteisungsmitteln belastete Abwasser von den Betriebsflächen wird aufgefangen und je nach Verschmutzungsgrad einem von drei Behandlungswegen zugeführt (mehr Informationen online unter Zurich Airport De-Icing Wastewater). Einzigartig ist die Behandlung durch die Verregnung von mittelstark verschmutztem Abwasser auf geeigneten Grünflächen mit anschliessender Bodenpassage, während deren die aus dem Propylenglykol und dem Formiat stammenden Kohlenstoffverbindungen abgebaut und das Abwasser somit gereinigt wird. Um die vorhandenen Verregnungsfelder noch besser auslasten zu können, wurde auch im zurückliegenden Winter weiter an der Optimierung gearbeitet.

Um den Erfolg der Anlage zu beurteilen, wird pro Wintersaison der Behandlungsgrad berechnet. Dieser gibt an, zu wie viel Prozent der im aufgefangenen Abwasser enthaltene Kohlenstoff aus ebendiesem entfernt werden konnte. Im Winter 2023/2024 lag der Behandlungsgrad bei 90 % (Vorjahr 96 %). Die effektiv unbehandelt abgeschwemmte Menge Kohlenstoff war folglich vergleichsweise hoch und betrug 34 Tonnen. Weil die Einzugsgebiete der Anlage vor allem auf die Flugzeugenteisung zugeschnitten sind, im Verhältnis aber mehr Flächenenteisungsmittel ausgebracht wurde, wirkte sich dies negativ auf den Behandlungsgrad aus. Ein weiterer Grund für den tiefen Behandlungsgrad ist der hohe Verbrauch an Enteisungsmitteln für die Flugzeuge bei Niederschlag, da viel mehr Enteiser auf Pisten und Rollwege abtropft.

Kennzahlen

Frischwasserverbrauch

Enteisungsmittelverbrauch