Wasser und Gewässerschutz

Die Flughafen Zürich AG geht sorgsam mit Frischwasser um. Schmutzwasser wird je nach Herkunft auf unterschiedliche Art und Weise gereinigt.

Frischwasser

Der Flughafen Zürich bezieht Frischwasser aus drei unterschiedlichen Quellen: Erstens stammt das Trinkwasser aus dem kommunalen Versorgungsnetz der Stadt Kloten. Im Berichtsjahr sank der Verbrauch um 7.2% gegenüber dem Vorjahr. Zweitens wird Grundwasser direkt am Flughafenkopf gefördert, was nötig ist, um ältere Gebäude, die nicht oder unzureichend abgedichtet sind, trocken zu halten. Von diesem Wasser wird ein Teil in technischen Prozessen eingesetzt und der Rest in die Glatt geleitet. Drittens wird für einen Teil der Toilettenspülungen Regenwasser eingesetzt.

Frischwasserverbrauch Flughafen Zürich

 

2019

 

2018

 

2017

Trinkwasser (m 3 )

 

649’997

 

700'375

 

664’129

Grundwasser (m 3 )

 

188’230

 

124'119

 

123’591

Regenwasser (m 3 )

 

13’180

 

12'332

 

13’005

Total Frischwasser (m 3 )

 

851’407

 

836'826

 

800’725

Generelle Entwässerungsplanung

Die Flughafen Zürich AG verfolgt das Ziel, nach der Formel «vermeiden-trennen-reinigen» möglichst wenig Schmutzwasser zu produzieren. Eine generelle Entwässerungsplanung (GEP) enthält sowohl Massnahmen für eine gesetzeskonforme Entwässerung als auch Vorgaben zum Betrieb und Unterhalt der bestehenden Kanalisation und Pumpwerke.

Häusliches und Industrieabwasser

Die verschiedenen anfallenden Arten von Abwasser werden differenziert behandelt. Das häusliche Abwasser, das beispielsweise von WC-Anlagen und Restaurantküchen stammt, wird vollumfänglich in die kommunale Abwasserreinigungsanlage (ARA) Kloten-Opfikon geleitet und dort gereinigt. Die ARA, an der die Flughafen Zürich AG zusammen mit Kloten und Opfikon beteiligt ist, wird zurzeit unter laufendem Betrieb umgebaut und erweitert. Inhalte von Fettabscheidern werden in eine Biogasanlage geliefert. Spezielle Abwässer, beispielsweise aus Werkstätten oder von den Flugzeugtoiletten, erfordern eine Vorbehandlung, die auf dem Flughafenareal stattfindet, bevor sie ebenfalls in die ARA geleitet werden.

Flugzeug- und Flächenenteisung

Damit ein sicherer Flugbetrieb gewährleistet ist, müssen sowohl die Flugzeuge als auch die Betriebsflächen im Winter eisfrei gehalten werden. Im Winter 2018/19 wurden 2ʼ113 m3 Enteisungsmittel (Propylenglykol) für die Flugzeugenteisung eingesetzt (–2% gegenüber Vorjahr). Für die Flächenenteisung auf Pisten, Rollwegen und Vorfeld waren es 1ʼ364 m3 flüssige Enteisermittel (–14%). Auf den Fahrstrassen, in den Parkhäusern und im Areal des Werkhofs wurden zusätzlich 349 Tonnen herkömmliches Tausalz eingesetzt. Verglichen mit dem langjährigen Mittel wurden insgesamt mehr Enteisungsmittel eingesetzt. Abhängig von Niederschlag und Temperatur schwanken die Mengen der eingesetzten Enteisungsmittel allerdings von Winter zu Winter ohnehin stark.

Enteisungsmittelverbrauch Flughafen Zürich

 

2018/19

 

2017/18

 

2016/17

Flugzeugenteisungsmittel (m 3 )

 

2’113

 

2’152

 

1’921

Flächenenteisungsmittel Formiat flüssig (m 3 )

 

1’364

 

1’580

 

1’301

Flächenenteisungsmittel fest (Tonnen)

 

0

 

21

 

0

Tausalze für übrige Flächen (Tonnen)

 

349

 

329

 

492

Behandlungsgrad (Vorfeld, Pisten und Rollwege, %)

 

94

 

92

 

94

Behandlung der Enteiserabwässer

Im Stapelbecken wird das hochkonzentrierte Enteiserabwasser gesammelt und anschliessend in der flughafeneigenen Anlage destilliert.

Das Enteisen von Flugzeugen mit Heisswasser und Propylenglykol sowie das Ausbringen von Enteisermitteln aus Kaliumformiat auf Betriebsflächen führt zu Abwasser, das mit Kohlenstoffverbindungen verunreinigt ist. Würde das Abwasser ungereinigt in natürliche Gewässer gelangen, so käme es dort zu einem Sauerstoffentzug und damit zu einer Belastung für die Wasserlebewesen. Um das zu verhindern, wird das Abwasser aufgefangen und je nach Kohlenstoffkonzentration unterschiedlichen Behandlungswegen zugeführt. Wasser, das nur gering belastet ist, wird zuerst durch Retentionsfilterbecken und anschliessend in die Glatt geleitet. Mittelstark belastetes Abwasser wird mit einer speziellen Anlage auf Grünflächen verregnet. Während der anschliessenden Passage durch den Boden wird das enthaltene Glykol vollständig auf biologischem Weg abgebaut. Für stark konzentriertes Abwasser besitzt die Flughafen Zürich AG zwei eigene Destillationsanlagen, wo das Glykol konzentriert und dann als Rohstoff der Industrie zugeliefert wird.

Der Behandlungsgrad des aufgefangenen Abwassers betrug im Winter 2018/19 94% und lag damit leicht höher als im Vorjahr. Von den 512 t aufgefangenen Kohlenstoff gelangten 30 t (Vorjahr 40 t) beziehungsweise 6% ohne Behandlung in die Glatt. Die Flughafen Zürich AG investiert stetig in die weitere Optimierung und schliesst neue Flugbetriebsflächen an die Behandlungsanlage an.

Behandlungsgrad des aufgefangenen Abwassers aus der Flugzeugenteisung.