Abfall und Kreislaufwirtschaft
Die Flughafen Zürich Gruppe will Abfälle wann immer möglich vermeiden und Materialkreisläufe schliessen. Mit Blick auf die Kreislaufwirtschaft rückt der ressourcenschonende Bau von Gebäuden in den Fokus.
Relevanz
Ein Flughafen ist eine ressourcenintensive Infrastruktur mit diversen Hoch- und Tiefbauten sowie hohem Materialumsatz im Betrieb. Es besteht daher ein grosses Potenzial, einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu leisten, indem Produkte und Materialien im Umlauf gehalten werden, damit weniger Primärrohstoffe benötigt werden und weniger Abfälle entstehen. Die Materialkreisläufe sollen in erster Linie verlangsamt und reduziert werden, indem langlebige, reparaturfähige und wiederverwendbare Produkte beschafft und erstellt werden. In zweiter Priorität sind die Materialkreisläufe zu schliessen.
Bisher stehen insbesondere der Abfall und die Verwertung von Materialien am Ende ihrer Lebensdauer im Fokus. Denn an Flughäfen fallen einerseits im Betrieb und andererseits beim Unterhalt und der Weiterentwicklung der Infrastruktur die verschiedensten Abfälle an. Am Standort Zürich legt die Flughafen Zürich AG mit einem Abfallkonzept die Grundsätze fest, damit am gesamten Flughafen sämtliche Abfälle rechtskonform, ökonomisch, ökologisch und sicher entsorgt respektive der Verwertung zugeführt werden. Einen grossen Teil der in ihrem Unternehmen und bei Partnern anfallenden Abfälle sammelt die Flughafen Zürich AG selbst und liefert sie an entsprechende Verwertungsstellen. Dazu gehören insbesondere ein grosser Anteil an Kehricht, Papier und Karton, aber ebenso Abfälle, die durch die Reinigungskräfte in den Flugzeugkabinen zusammengetragen werden. Abfälle, die durch Dritte gesammelt und entsorgt werden (zum Beispiel aus dem Flugzeug-Catering), sind in der Abfallstatistik des Flughafens Zürich ebenfalls enthalten.
Eine erhebliche Menge an Materialien zur Entsorgung oder Verwertung fällt durch die Bautätigkeit an. Da ein grosser Teil dieses Abfalls direkt über die ausführenden Unternehmen verwertet bzw. entsorgt wird, erscheint diese Menge jedoch nicht in der Abfallstatistik des Flughafens Zürich.
Auch an den Standorten im Ausland gehört die Vermeidung und die Verwertung von Abfällen zu den prioritären Umweltschutzmassnahmen. Sowohl in Chile und Brasilien als auch in Indien engagiert sich die Flughafen Zürich Gruppe an seinen dortigen Standorten, die Stoffkreisläufe zu schliessen und negative Auswirkungen auf die Umwelt durch Abfälle zu vermeiden.
Ansatz
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft hat im Berichtsjahr innerhalb der Flughafen Zürich Gruppe weiter an Bedeutung gewonnen. Das Unternehmen als Bauherrin und Betreiberin von Infrastrukturbauten legt ein besonderes Augenmerk auf den Bau mit seinen erheblichen Materialflüssen. Am Standort Zürich laufen Arbeiten, um in Zukunft für die neuen Infrastrukturprojekte Materialpässe erstellen zu können, welche die Informationen zu Kreislauffähigkeit und Umweltauswirkungen der Bauten enthalten. So können die Zirkularität erhöht und die Umweltauswirkungen nicht nur im Betrieb, sondern auch beim Bau reduziert werden.
Das Prinzip der Vermeidung steht auch beim Abfall an erster Stelle, weshalb sich das Abfallkonzept des Flughafens Zürich nach den Grundsätzen «vermeiden – verwerten – umweltverträglich entsorgen» richtet. Stoffkreisläufe werden nach Möglichkeit geschlossen und Stoffflüsse minimiert. Dem Verursacherprinzip wird dadurch Rechnung getragen, dass mit der Abfallentsorgung verbundene Kosten den eigentlichen Verursacherinnen und Verursacher weiterverrechnet werden und damit ein finanzieller Anreiz zur Abfallvermeidung geschaffen wird.
In den Allgemeinen Umweltschutzbedingungen, die Bestandteil der Mietverträge und Bodenabfertigungsberechtigungen sind, sind die Grundsätze bezüglich Abfallentsorgung festgehalten. Ein weiteres Dokument, das Generelle Entsorgungskonzept (GEK), regelt den Umgang mit Bauabfällen am Flughafen Zürich und stellt den gesetzeskonformen Umgang mit denselben sicher.
Abfälle werden vermieden, indem der Materialeinsatz grundsätzlich reduziert wird oder Materialien verwendet werden, die später wieder in den Stoffkreislauf eingebracht werden können. Fallen doch Abfälle an, so werden diese nach Möglichkeit in separierten Fraktionen gesammelt, um sie durch die stoffliche Verwertung als Sekundärrohstoffe wiederverwenden zu können.
Die Abfallkennzahlen am Flughafen Zürich werden nach den Vorgaben der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) ermittelt, was die Vergleichbarkeit verbessert. Mineralische Abfälle aus Bautätigkeit, Frostschutzmittel und organische Abfälle aus der Landwirtschaft sind darin nicht eingerechnet. Demgemäss betrug die Quote der stofflichen Verwertung für den Gesamtflughafen im Berichtsjahr 46.7 %.
Materialien, die nicht stofflich verwertet werden, können überwiegend thermisch verwertet werden. Die Verbrennung in einer Kehrichtverbrennungsanlage erlaubt die Nutzung der Abwärme für die Stromproduktion sowie als Fernwärme zum Heizen von Gebäuden. Im Regelfall wird der Kehricht in die Kehrichtverbrennungsanlage Hagenholz in Zürich geliefert, was einem Transportweg von lediglich sechs Kilometern entspricht.
Am Flughafen Zürich wurden im Berichtsjahr insgesamt 15’574 Tonnen Abfall entsorgt. Das sind rund 20 % mehr als im Vorjahr, was das gestiegene Verkehrsvolumen widerspiegelt.
An den Standorten im Ausland gehört die Abfallbewirtschaftung zu den vordringlichsten Themen. Die Flughäfen mit Mehrheitsbeteiligung in Brasilien haben sich zum Ziel gesetzt, die Menge des deponierten Abfalls drastisch zu reduzieren. Bis ins Jahr 2025 wollen sie jeweils 90 % des pro Jahr anfallenden Abfalls nicht mehr auf Deponien bringen, sondern anderen, höherwertigen Entsorgungswegen zuführen. Das Zwischenziel von 70 % für das Berichtsjahr wurde mit 78 % klar übertroffen. In Noida in Indien gilt das Ziel, die Deponierung von Abfall ab der Betriebsphase gänzlich zu vermeiden.
Kennzahlen
Abfallmenge
GRI 306 – 3 |
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Flughafen Zürich, Schweiz |
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Einheit |
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2019 |
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2020 |
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2021 |
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2022 |
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2023 |
Gesamtabfallmenge 1) |
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Tonnen |
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18’439 |
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8’623 |
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8’506 |
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12’943 |
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15’574 |
davon stoffliche Verwertung (z.B. Papier, Karton, Glas, Holz) |
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in % |
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45.9 |
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55.2 |
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51.3 |
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46.4 |
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46.7 |
Konfiszierte Flüssigkeiten aus der Sicherheitskontrolle |
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Tonnen |
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202 |
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56 |
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80 |
|
171 |
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201 |
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Flughafen Florianópolis, Brasilien |
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Einheit |
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2019 |
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2020 |
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2021 |
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2022 |
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2023 |
Gesamtabfallmenge |
|
Tonnen |
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433 |
|
383 |
|
412 |
|
469 |
|
741 |
davon stoffliche Verwertung (z.B. Papier, Karton, Glas, Holz) |
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in % |
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n/a |
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n/a |
|
n/a |
|
n/a |
|
69.9 |
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Flughäfen Vitória/Macaé, Brasilien |
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Einheit |
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2019 |
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2020 |
|
2021 |
|
2022 |
|
2023 |
Gesamtabfallmenge |
|
Tonnen |
|
n/a |
|
349 |
|
172 |
|
581 |
|
669 |
davon stoffliche Verwertung (z.B. Papier, Karton, Glas, Holz) |
|
in % |
|
n/a |
|
n/a |
|
n/a |
|
n/a |
|
84.1 |
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Flughafen Natal, Brasilien |
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Einheit |
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2019 |
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2020 |
|
2021 |
|
2022 |
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2023 |
Gesamtabfallmenge |
|
Tonnen |
|
n/a |
|
n/a |
|
n/a |
|
n/a |
|
n/a |
davon stoffliche Verwertung (z.B. Papier, Karton, Glas, Holz) |
|
in % |
|
n/a |
|
n/a |
|
n/a |
|
n/a |
|
n/a |
|
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|
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|
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Flughafen Antofagasta, Chile |
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Einheit |
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2019 |
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2020 |
|
2021 |
|
2022 |
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2023 |
Gesamtabfallmenge |
|
Tonnen |
|
n/a |
|
328 |
|
180 |
|
151 |
|
230 |
davon stoffliche Verwertung (z.B. Papier, Karton, Glas, Holz) |
|
in % |
|
n/a |
|
n/a |
|
n/a |
|
n/a |
|
0.0 |
|
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|
Flughafen Iquique, Chile |
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Einheit |
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2019 |
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2020 |
|
2021 |
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2022 |
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2023 |
Gesamtabfallmenge |
|
Tonnen |
|
n/a |
|
55 |
|
79 |
|
92 |
|
353 |
davon stoffliche Verwertung (z.B. Papier, Karton, Glas, Holz) |
|
in % |
|
n/a |
|
n/a |
|
n/a |
|
n/a |
|
0.0 |
|
|
|
|
|
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|
|
|
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|
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|
Flughafen Noida, Indien |
|
Einheit |
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2019 |
|
2020 |
|
2021 |
|
2022 |
|
2023 |
Gesamtabfallmenge |
|
Tonnen |
|
n/a |
|
n/a |
|
n/a |
|
2 |
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12 |
davon stoffliche Verwertung (z.B. Papier, Karton, Glas, Holz) |
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in % |
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n/a |
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n/a |
|
n/a |
|
n/a |
|
n/a |
1) Für die bessere Vergleichbarkeit nach Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) definiert