Finanzielle Entwicklung
Das weitere Wachstum des Verkehrsaufkommens führte im Berichtsjahr zu neuen Rekordwerten auf Stufe Ertrag und Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA). Das Konzernergebnis betrug CHF 304.2 Mio. (Vorjahr CHF 207.0 Mio.) und notierte nahezu auf dem Niveau von 2019. Die Ausschüttung an die Aktionäre soll von CHF 3.50 pro Aktie auf CHF 5.30 pro Aktie erhöht werden.
Ergebnisentwicklung
Aviation-Erträge
Aufgrund des höheren Verkehrsaufkommens am Flughafen Zürich erhöhten sich die Einnahmen aus Flugbetriebsgebühren im Berichtsjahr um CHF 106.8 Mio. resp. 25 % auf CHF 539.3 Mio.
Das Total der Aviation-Entgelte sowie der übrigen Aviation-Erträge belief sich im Berichtsjahr insgesamt auf CHF 70.8 Mio., was einer Zunahme von CHF 12.1 Mio. gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Die gesamten Aviation-Erträge entwickelten sich leicht unter der Wachstumsrate der Passagierzahlen und stiegen von CHF 491.1 Mio. auf CHF 610.1 Mio. (+24 %). Hintergrund ist der tiefere Anstieg bei den Flugbewegungen. Verglichen mit dem Jahr 2019 betrugen die Aviation-Erträge 92 %.
Non-Aviation-Erträge
Die Non-Aviation-Erträge nahmen im Berichtsjahr um 18 % auf CHF 626.2 Mio. zu, was rund 114 % der Erträge des Jahres 2019 entspricht.
Das Total der Kommerz- und Parkingerträge erhöhte sich im Vorjahresvergleich auf insgesamt CHF 264.5 Mio. (+10 %). Dabei weisen die Parkingerträge das höchste Wachstum auf, was unter anderem auf eine bessere Produktdifferenzierung zurückzuführen ist.
Ein neues Allzeithoch verzeichneten die Immobilienerträge mit einem Plus von 17 % auf CHF 196.5 Mio. im Berichtsjahr. Dieser Anstieg ist u.a. auf die Neustrukturierung der Verträge aus dem im Jahr 2019 gekauften Immobilienportfolio von Priora Suisse AG, höhere Energie- und Nebenkostenverrechnungen sowie Inflationsanpassungen zurückzuführen.
Die Erträge aus Dienstleistungen stiegen im Berichtsjahr hauptsächlich aufgrund von höheren Passagiervolumen um 9 % auf CHF 47.5 Mio.
Die deutliche Zunahme bei den Erträgen aus dem internationalen Flughafengeschäft von CHF 80.6 Mio. auf CHF 117.8 Mio. im Berichtsjahr erklärt sich im Wesentlichen durch höhere Erträge aus Bauvorhaben («Concession Accounting»). Unter Ausklammerung der für die Erfolgsrechnung neutralen Erträgen aus Bauvorhaben wuchsen die Erträge im internationalen Flughafengeschäft um 24 % oder CHF 15.5 Mio.
Betriebskosten
Trotz Kostendruck stiegen die Betriebskosten weniger stark als die Erträge an. Insgesamt nahmen die Betriebskosten im Vorjahresvergleich um 20 % auf CHF 559.5 Mio. zu. Die bereinigten Betriebskosten (ohne Aufwendungen aus Bauvorhaben) notierten rund 7 % über dem Jahr 2019.
Der Personalaufwand erhöhte sich um 12 % auf CHF 220.0 Mio. im Berichtsjahr und reflektiert den Personalaufbau sowie den Teuerungsausgleich. Aufgrund des höheren Passagieraufkommens sind die Kosten für Polizei und Sicherheit im Vorjahresvergleich um CHF 11.3 Mio. auf CHF 116.6 Mio. gestiegen (+11 %). Wie zu Beginn des Berichtsjahres erwartet, verzeichneten die Energie- und Abfallkosten nochmals einen deutlichen Anstieg von CHF 14.8 Mio. (+43 %) auf CHF 48.9 Mio., wofür hauptsächlich höhere Elektrizitätspreise verantwortlich waren.
Betriebs- und Konzernergebnis
Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) nahm im Vergleich zum Vorjahr um CHF 121.2 Mio. auf CHF 676.7 Mio. zu (+22 %) und stellt einen neuen Rekordwert dar. Die EBITDA-Marge lag bei hohen 55 %. Verglichen mit dem Jahr 2019 liegt das EBITDA 5 % höher.
Die Abschreibungen und Amortisationen sanken im Berichtsjahr leicht und zeigten einen Wert von CHF 286.8 Mio. (−3 %). Der Rückgang begründet sich u.a. mit einer ausserordentlichen Wertberichtigung im Vorjahr.
Das Finanzergebnis verbesserte sich von CHF –20.0 Mio. auf CHF –12.2 Mio. Unter Ausklammerung von Einmaleffekten ist dies im Wesentlichen auf die tiefere Verschuldung sowie höhere Zinserträge zurückzuführen.
Das Konzernergebnis für das abgeschlossene Jahr konnte um 47 % auf CHF 304.2 Mio. gesteigert werden (Vorjahr CHF 207.0 Mio.), was annähernd so hoch ist wie der Rekordgewinn 2019.
Investitionen
Insgesamt hat die Flughafen Zürich AG im Berichtsjahr CHF 437.7 Mio. (Vorjahr: CHF 235.3 Mio.) in Sachanlagen, Projekte in Arbeit sowie Flughafenbetreiberprojekte investiert, davon CHF 226.6 Mio. am Standort Zürich (Vorjahr: CHF 208.3 Mio.).
Das grösste Einzelprojekt am Standort Zürich stellte dabei die Erneuerung und Erweiterung der Gepäcksortieranlage dar. Weitere wesentliche Projekte waren die Entwicklung der landseitigen Passagierflächen, die Vorbereitungsarbeiten zur Entwicklung Flughafenkopf (Neues Dock A, Tower sowie Dockwurzel etc.) sowie die Vorfelderweiterung in der Zone West.
Vermögens- und Finanzlage
Per Ende 2023 beliefen sich die flüssigen Mittel und Festgelder (exkl. Lärmfonds) auf CHF 483.2 Mio., wobei etwas weniger als CHF 400 Mio. auf den Standort Zürich entfielen.
Die Liquidität wird u.a. zur Rückzahlung der im Mai 2024 fälligen Anleihe über CHF 300 Mio. sowie zur Ausschüttung der Dividende verwendet.
Ausgehend vom operativen Cashflow in Höhe von CHF 680.6 Mio. und von den Investitionen in Sachanlagen, Projekte in Arbeit sowie Flughafenbetreiberprojekte von insgesamt CHF 437.7 Mio. resultierte für das Berichtsjahr ein Free Cashflow von CHF 242.8 Mio. (Vorjahr: CHF 253.3 Mio.).
Dividende
Die bisherige Ausschüttungsquote von rund 40 % des um Sondereffekte bereinigten Reingewinns wird beibehalten und als ordentliche Dividende ausgeschüttet. Analog dem Vorjahr soll nebst der ordentlichen Dividende die Ausschüttung mit einer Zusatzdividende aus den Kapitaleinlagereserven ergänzt werden.
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende in der Höhe von CHF 4.00 pro Aktie sowie einer Zusatzdividende über CHF 1.30 pro Aktie.